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Sport: Kombinierer Edelmann gewinnt Silber

Liberec - Der Mann des Tages durfte nicht mitfeiern. Ralph Schmidt scheiterte an einem Ordner, weil er als Techniker des Deutschen Skiverbandes nicht die richtige Akkreditierung für den Innenraum der Schanze besaß.

Liberec - Der Mann des Tages durfte nicht mitfeiern. Ralph Schmidt scheiterte an einem Ordner, weil er als Techniker des Deutschen Skiverbandes nicht die richtige Akkreditierung für den Innenraum der Schanze besaß. Vielleicht hätte Schmidt sagen sollen, dass er am Vortag nach Bayern und zurück nach Liberec gefahren war, nur um die Sprungski des Silbermedaillengewinners Tino Edelmann zu schleifen. Dieser jedenfalls umarmte Schmidt, als er ihn nach der Siegerehrung doch noch entdeckte. „Meine Medaille ist der Lohn für diesen Arbeitsaufwand“, sagte Edelmann.

Eigentlich ist der 23 Jahre alte Tino Edelmann aus Oberhof bisher nicht als der Leistungsträger im deutschen Team aufgefallen. „Dass ein so genannter Außenseiter etwas gewinnt, freut mich sehr“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Seit 2001 haben deutsche Kombinierer bei jeder WM oder Olympischen Spielen mindestens eine Medaille gewonnen. Doch damit sind auch die Erwartungen gestiegen. „Man verlangt schon sehr viel von uns“, sagte Weinbuch, „deshalb bin ich froh, dass wir Silber haben.“

Edelmann lag nach dem Massenstartrennen und dem ersten Springen jeweils auf Platz zwei hinter dem späteren Sieger Todd Lodwick (USA). Doch angesichts des heftigen Schneefalls und des drehenden Windes musste er am Ende auch das Glück bemühen. „Meine beiden Sprünge waren durch den Wind begünstigt, aber das ist mir egal“, sagte Edelmann. Weniger Glück hatten Eric Frenzel auf Rang acht, Ronny Ackermann (19.) und Björn Kircheisen (26.). Der deutsche Sprungtrainer Andreas Bauer hofft, dass der lockerste Typ im Team die anderen mitzieht. „Manchmal ist er uns sogar zu locker und braucht einen Tritt in den Hintern“, sagte Bauer, „heute hat es ihm eine Medaille gebracht.“ Benedikt Voigt

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