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Heiko Schaffartzik verlässt Alba. Die Berliner Basketball-Fans müssen sich mehr denn je an neue Gesichter gewöhnen.

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Kommentar: Alba braucht Helden

Am Montag verabschiedete sich Heiko Schaffartzik aus Berlin, am Dienstag vermeldete Alba zwei Neuverpflichtungen. Unser Autor fragt sich in seinem Kommentar, wo eigentlich die Helden aus dem eigenen Nachwuchs bleiben?

Alba Berlin hat viele Helden hervorgebracht. Bis vor zehn Jahren gewann der Klub Meistertitel in Serie und hatte Spieler, die jedes basketballbegeisterte Kind in Berlin kannte: Henrik Rödl, Marko Pesic, Mithat Demirel. Seitdem kamen viele Spieler und verschwanden wieder, auch aus der Erinnerung, denn sie gewannen wenig, auch keine Herzen.

Dann hatte Alba wieder einen Helden, einen aus Berlin sogar. Heiko Schaffartzik gewann letztlich zwar nur einen Pokal, aber er war wenigstens wieder einer, den Kinder kannten. Jetzt hat sich auch dieses Heldenbild aufgelöst, wie sein Vertrag. Wer Helden sucht, der muss mittlerweile nach Bamberg schauen oder zur neuen Marktmacht aus München. Oder bei anderen Berliner Profiklubs.

Und Alba? Es sind wieder mal viele Spieler gekommen. Am Dienstag zum Beispiel David Logan und Vojdan Stajonovski, die durchaus einen guten Namen in Basketball-Europa besitzen. In Berlin werden Sie sich aber erst noch bekannt machen müssen.

Dass Alba gerade jetzt, in Zeiten steigender Preise, offenbar nur noch Spieler bekommt, die höchstens Kenner kennen, trifft den Verein hart. Denn aufgrund der Ausländerbeschränkung sind gerade gute Deutsche wichtiger denn je für den Erfolg und die Identifikation. Es bleibt nur ein Ausweg: Alba muss sich auf seine Wurzeln besinnen. Wer Helden nicht holen kann, der muss sie eben selber machen.

Oder die vor Jahren umstrukturierte Alba-Jugend bringt endlich einen hervor, wie es sich der Klub verspricht. Eines scheint jedoch klar: Es wird einige Zeit dauern, bis Berliner Kinder wieder Basketballhelden haben. (mit dpa)

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