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Kommentar: Anspruch verpflichtet

Fehler in der Einkaufspolitik schlagen durch: Stefan Hermanns über Hertha BSC und die Probleme bei der Stürmersuche.

Ein Gespenst geht um bei Hertha BSC, ein Gespenst namens Marko Pantelic. Erst am Sonntag, nach der Niederlage in Mönchengladbach, musste Manager Michael Preetz die Frage beantworten, ob Pantelic wirklich kein Thema mehr für Hertha sei. „Er ist kein Thema“, antwortete Preetz – und lächelte nachsichtig. Aber Pantelic wird in Berlin ein Thema bleiben, solange Hertha keinen überzeugenden Transfer für den Sturm hinbekommt. Einfach wird das nicht.

Anhand der Stürmersuche lässt sich die komplizierte Gesamtsituation bei Hertha trefflich illustrieren. Die Berliner müssen Amine Chermiti erst an einen saudischen Klub verleihen, um überhaupt noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen zu können. Ein Spieler, der noch vor einem Jahr als Riesentalent galt (und mehr als zwei Millionen Euro gekostet hat), wird ohne Rücksicht auf seine Perspektive in eine drittklassige Liga abgeschoben – Hauptsache, die Kohle stimmt.

Kurz vor Schluss der Transferperiode schlagen die Fehler in Herthas Einkaufspolitik jetzt richtig durch. Trainer Lucien Favre hat offenbar geglaubt, mit Artur Wichniarek Marko Pantelic und Andrej Woronin ersetzen zu können. Mit einem Stürmer, der bisher nur bei einem Abstiegskandidaten/Absteiger überzeugt hat. Hertha aber – nur zur Erinnerung – war in der vorigen Saison Vierter und hat etwas andere Ansprüche als Bielefeld.

Favre und seine Personalpolitik sind nicht immer leicht zu durchschauen. Aber darum geht es jetzt nicht mehr. Es geht nur noch darum, dass Hertha einen Stürmer findet, der Tore erzielt.

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