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Kommentar: Berlin schaut woanders hin

Eurocup statt Europaliga: Helen Ruwald über Albas Scheitern und die Folgen.

Die Europaliga tat alles, um den Standort Berlin zu halten. Mit einer Wild Card hievte sie Albas Basketballer in die Europaliga-Qualifikation, nachdem diese im Halbfinale der nationalen Play-offs gescheitert waren. Ein Zuschauerschnitt jenseits der 11 000, der zweithöchste aller Europaligisten, eine hochmoderne Halle, ein Team, das in der vergangenen Saison überraschend die Zwischenrunde erreichte: Alba hat Europa in der vergangenen Saison aufhorchen lassen.

Doch alle Hilfestellung hat nichts genutzt, fünf Punkte machten am Ende den Unterschied zwischen glamouröser Eliteliga und ungeliebtem Eurocup. Statt der Topteams Maccabi Tel Aviv und ZSKA Moskau wird nun bestenfalls Treviso und schlimmstenfalls Cholet vorspielen – vermutlich vor vielen leeren Rängen. Die Attraktivität der Europaliga hatte auch innerhalb Berlins gewirkt und Alba einen exponierten Platz gesichert im Konkurrenzkampf mit Eisbären, Füchsen, Hertha, Union und mittlerweile auch dem SCC.

Nun scheinen Punktverluste im innerstädtischen Sechskampf unvermeidbar. Die Eishockeyprofis kriegen die Halle bei Ligaspielen fast immer voll, die Basketballer nicht. Bislang konnte Alba mit dem Glanz der Europaliga gegenhalten, die auch Zuschauer anzog, die von Basketball keine Ahnung haben, aber Teil eines Spektakels sein wollten. Vom Eurocup ist das nicht zu erwarten. Mit dem Aus am Sonntag hat Alba Berlin an Strahlkraft verloren. In Europa und in Berlin.

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