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Kommentar: Chinas neue Leichtigkeit - beim Beachvolleyball

Unser Olympia-Reporter Benedikt Voigt freut sich, dass gute Stimmung auch ohne Drill aufkommen kann.

Über die Stimmung haben sich die chinesischen Olympia-Organisatoren viele Gedanken gemacht. Eine Kommission hat lange überlegt, wie man die Olympioniken aus fremden Ländern in Peking anfeuern könnte. Sie hatte folgende Idee: Die chinesischen Zuschauer sollten rufen: Aoyun jiayou, zhongguo jiayou, auf geht’s Olympia, auf geht’s China. Dazu sollten sie zweimal klatschen, die Daumen in die Höhe recken, wieder zweimal klatschen und die Fäuste in die Luft strecken. 800 000 Studenten haben das im Juli geübt. In den Chaoyang- Park müssen sie nicht kommen.

Schon die ersten Tage in Peking haben gezeigt, dass beim Beachvolleyball im Chaoyang-Park das Stimmungszentrum entsteht. Hier trinken Brasilianer fröhlich Bier, feuern Deutsche den Erzrivalen Holland an, und alle zusammen tanzen zu „Hey, hey, Wicky, hey, Wicky, hey“. Das ist kein neues Phänomen bei Olympia, neu ist, dass westliche Partykultur auf asiatisches Publikum trifft. Das sich bereitwillig von der Stimmung anstecken lässt.

Vielleicht bemerkt einer, dass spontane Stimmung wirkungsvoller ist als organisierte. Und ein anderer, dass Zuschauer auch in der Menge kreativ sein können. Oder vielleicht erkennen die Chinesen, dass es Spaß macht, mit westlichem Publikum zu feiern. Es wäre eine schöne olympische Lehre und, ja, auch eine Veränderung im Land. Natürlich nur eine kleine.

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