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Lieblingsspieler darf bleiben. Dirk Nowitzki wartet in Dallas auf den Anschluss-Job.

© dpa

Kommentar: Dallas Mavericks: Emotional erfolglos

Bald ist die ganze Meistermannschaft fort - und die ganz großen Basketball-Stars wollen nicht kommen zum NBA-Team der Dallas Mavericks. So wartet Dirk Nowitzki nun ohne viel Ehrgeiz wohl auf sein Karriereende.

Dirk Nowitzki hat einen komplizierten Boss. Am Spielfeldrand wütet kein anderer Eigentümer eines NBA-Teams so wild wie Mark Cuban. Andererseits handelt kaum einer so emotionslos und kalkulierend mit Basketballspielern wie der Self-Made-Milliardär. Seit dem Titelgewinn 2011 schickte Cuban fast die ganze Meistermannschaft fort, sparte Gehälter, in der Hoffnung, neue Stars zu verpflichten. Doch die sagten alle ab, zuletzt Centerkoloss Dwight Howard.

Und wer nicht weggeschickt wird, der geht freiwillig, so wie jetzt Chris Kaman. Der Deutsch-Amerikaner wechselt zu den Los Angeles Lakers. Dallas steht nun nicht nur ohne neue Stars da, sondern auch fast ohne Mannschaft; dafür mit einem Dirk Nowitzki, der gerade 35 Jahre alt geworden ist. Erstmals seit 13 Jahren hatten die Mavericks vergangene Saison die Play-offs verpasst, es könnte zum Dauerzustand werden. Dallas’ Rumpftruppe ist einfach nicht attraktiv genug, um die großen Stars der Liga zu locken.

Konsequent wäre in so einer Situation eigentlich ein totaler Neuaufbau, mit jungen Talenten. Nowitzki müsste dann gehen. Das könnte sogar ein Segen für ihn sein, woanders hätte er vielleicht noch einmal die Chance auf den Titel.

Doch bei Nowitzki ist Cuban im Büro so emotional wie am Spielfeldrand. Sein Lieblingsspieler darf bleiben, solange er mag. Nowitzki ist mittlerweile wohl ähnlich sentimental. Er wird bald Vater und bereitet sich schon auf das Karriereende in Dallas vor, samt Anschluss-Job. So wurschteln sie eben weiter bei den Mavericks: ohne viel Ehrgeiz, aber mit viel Emotionen und vermutlich ohne viel Erfolg.

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