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Kommentar: Davis Cup: Finale Blessuren

Ist es sinnvoll, das Endspiel in der 48. Saisonwoche auszutragen, wenn die Spitzenspieler zwangsläufig nicht mehr auf höchstem Niveau agieren können? Anke Myrrhe wünscht sich ein würdiges Davis-Cup-Finale.

Rafael Nadal ist verletzt. Das ist keine Neuigkeit, die einen Tennisfan noch überraschen kann. Das gesamte Jahr über plagt sich der Mallorquiner schon mit diversen Blessuren der mal mehr, mal weniger ernsten Art herum (zurzeit hat er Rücken). Doch das Davis- Cup-Finale noch einmal abzusagen – so wie voriges Jahr, als Nadal den Triumph der Spanier in Argentinien verpasste –, das fiel ihm nicht ein. Deshalb gehört der 23-Jährige ebenso zum Aufgebot der spanischen Mannschaft, die ab heute in Barcelona gegen Tschechien spielt, wie Fernando Verdasco, der sich seit dem Tour-Finale in London mit einer Muskelverletzung herumplagt. Obwohl oder gerade weil die beiden spanischen Spitzenspieler kürzlich in London jeweils alle drei Spiele verloren, soll der Mannschaftswettbewerb einen versöhnlichen Jahresabschluss bringen und die Vita gleichzeitig um den begehrten Nationen-Titel erweitern.

Die spanischen Zuschauer wird es freuen. Im Sinne des Wettbewerbs ist das jedoch nicht. Die Verletzungen, mit denen sich die beiden besten Spieler dieses Endspiels herumplagen, erlauben die Frage, ob es sinnvoll ist, das Davis-Cup-Finale in der 48. Saisonwoche auszutragen. Und ob den Spitzenspielern die Saison über zu viele Pflichtturniere aufgedrückt und zu wenig Pausen gegönnt werden.

Einen positiven Effekt könnte das haben: Die krassen Außenseiter aus Tschechien, die ihren einzigen Titel – gemeinsam mit der heutigen Slowakei – vor 29 Jahren gewannen, werden etwas aufgewertet. Nur leider wird der traditionsreiche Tennistitel im Gegenzug abgewertet.

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