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Kommentar: Der Applaus ist Hertha sicher

Bleibt Lucien Favre bis 2013? Michael Rosentritt über eine weitere Verlängerung für den Hertha-Trainer.

Hertha ist in das Trainingslager in Österreich mit einer Testspiel- Niederlage gestartet. Weiter schlimm ist das nicht. Das Training ist derzeit auf Physis ausgerichtet, da dürfen die Profis mal schwere Beine haben. Und es gibt Wichtigeres: eine gute physische und psychische Basis zu schaffen für die kommende Saison, die im August startet. Nach allem, was bisher zu sehen ist, dürfte es eine schwierige werden für den Vorjahresvierten der Bundesliga.

Nach allem, was bisher zu hören ist, wird Hertha vermutlich alsbald mit einer positiven Nachricht aus dem Burgenland aufwarten: der Vertragsverlängerung mit Trainer Lucien Favre bis 2013. Nach den bisherigen personellen Entscheidungen der neuen Führungsriege um Michael Preetz wäre es die erste, die allgemein beklatscht werden dürfte. Die bisherigen Transfers von Christoph Janker und Artur Wichniarek trafen nicht nur auf breite Zustimmung beim Anhang.

Aber auch eine erneute Vertragsverlängerung Favres sollte eingeordnet werden. Dass Lucien Favre über Qualität als Trainer verfügt, ist unbestritten. Nur muss es weitere Gründe dafür geben, warum ein Klub sich so sehr darum bemüht, innerhalb eines halben Jahres mit einem Trainer gleich zweimal zu verlängern. Im Januar hatte Favre bis 2011 verlängert. Worin also liegt die Motivation des Vereins? Und: Gibt es derzeit nicht drängendere Probleme zu lösen? Beispielsweise die, wie der Weggang von drei wichtigen Spielern wie Marko Pantelic, Andrej Woronin und Josip Simunic zu kompensieren ist?

Der Hertha-Fan muss hoffen, dass es für die Verlängerung der Verlängerung gute Argumente gibt. Etwa das, dass Favre, sollte er bei einem für ihn unausschlagbaren Angebot der Konkurrenz Hertha vorfristig verlassen wollen, eine stattliche Abfindungszahlung zurückließe. Viel mehr Gründe kann es unter den aktuellen Gegebenheiten eigentlich nicht geben. Große Trainer wie Alex Ferguson sind deswegen so lange bei einem Verein geblieben, weil sie erfolgreich waren, nicht weil sie einen Rentenvertrag hatten.

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