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So sehen Sieger aus. Der SC Freiburg nach seinem Pokalerfolg.

© dpa

Kommentar: Der kleine SC Freiburg leistet Großes

Der SC Freiburg hat sich zum ersten Mal in seiner Geschichte ins Halbfinale des DFB-Pokals gespielt. Und auch in der Bundesliga steht der Klub gut da. Weil er ein Konzept hat. Eines, das es nicht oft im Profifußball gibt.

Von Katrin Schulze

Nein, das ist kein Glück. Und auch kein dummer Zufall. Wer in diesem Stil ins Halbfinale des DFB-Pokals einzieht, der muss es können. Wollen. Der braucht ein bisschen Übermut – und noch mehr Glauben an die eigene Stärke. 0:2 lag der SC Freiburg bis kurz vor Ende der 90 Minuten in Mainz zurück, ackerte sich irgendwie noch auf 2:2 heran und gewann schließlich in der Verlängerung. Da jubelten und feierten die Freiburger über das erste Pokal-Halbfinale ihrer Vereinsgeschichte. Weil sie es sich verdient hatten. Weil sie belohnt wurden für ihre Arbeit, die sie seit einiger Zeit leisten, dort im südwestlichen Zipfel von Fußball-Deutschland.

Es ist ja nicht so, dass die Freiburger abseits des Pokals vor sich hinstolpern. Von den zurückliegenden elf Pflichtspielen haben sie eines verloren. Bis auf Platz fünf haben sie sich in der Bundesliga geschlichen, obwohl sie rein finanziell eher gegen den Abstieg spielen. Der Klub zeigt, was sich offenbar nicht bis in jede Ecke Südwestdeutschlands (Hallo, Hoffenheim!) herumgesprochen hat.

Dass guter Fußball nicht nur die Summe teurer Spieler ist, sondern viel mit Akribie, Hingabe und System zu tun hat. Trainer Christian Streich hat selbst für den SC Freiburg gespielt, die Jugendmannschaften geleitet – und nun die Profis vom letzten Tabellenplatz nach oben gehievt.

So weit kann man es also mit einem bodenständigen Konzept bringen. Ein kleiner Schritt fehlt noch, und der SC Freiburg qualifiziert sich für die Europa League. Entweder über einen vorderen Platz in der Bundesliga. Oder eben den DFB-Pokal-Wettbewerb.

Das kann kein Zufall sein.

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