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Training deutsche Fussball Nationalmannschaft

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Kommentar: Die Angst vor Tim Wiese

Stefan Hermanns versteht nicht, warum Bremens Torwart für das Länderspiel gegen Belgien nominiert wurde.

Vor einer Woche hat der Kollege Köster an dieser Stelle über einen Bezirksligafußballer berichtet, der bei der Aufnahme des Mannschaftsfotos unbemerkt seine Turnhose so zur Seite geschoben hatte, dass sein Gemächt hervorlugte. Daran musste ich am Samstag denken, als Bremens Torhüter Tim Wiese von den Fernsehkameras kurz bei einer seltsamen, pornografisch allerdings unbedenklichen Aktion erwischt wurde. Der Bielefelder Artur Wichniarek lief auf ihn zu, Wiese ging in Stellung – dann griff er sich an den Saum seiner Hosenbeine und zog sie sich tief in den Schritt. War es Verlegenheit? Wollte Wiese Wichniarek irritieren? Oder hat er sich gar nichts dabei gedacht?

Aus Gerry Ehrmanns Klon-Labor

Ich gestehe: Ich verstehe den Torhüter Wiese nicht. Ich verstehe es nicht, wenn er in Eins-gegen-eins-Situationen mit beiden Beinen in den Gegner springt. Wenn er mit unglaublicher Penetranz seine Mitspieler anblafft, die seinen Maßstäben von Perfektion nicht genügen. Ich verstehe seinen Hang zu kunstvollen Flugeinlagen nicht, die keinen Zweck haben außer dem: ein bisschen besser auszusehen. Ich verstehe den Torhüter Wiese so wenig, dass er mir Angst einjagt.

Wiese entstammt dem Klon-Labor des Bodybuilders Gerry Ehrmann, der sich eine ganze Reihe Torhüter nach seinem Abbild geschaffen hat. Sie haben dicke Muskeln, sind furchtlos und besitzen einen Hang zum Kringelfliegen. Bei Bundestrainer Löw waren Torhüter dieses Formats bisher nicht gefragt. Löw legt Wert auf smarte Muskeln, nicht auf dicke. Dass Wiese trotzdem für das Länderspiel gegen Belgien nominiert war, ist nicht nur eine Überraschung, sondern wird wohl auch eine Ausnahme bleiben. Alles andere würde ich wirklich nicht verstehen.

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