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Kommentar: Die Eisbären sind junge deutsche Meister

Der alte und neue Titelträger hat mutig auf den Nachwuchs gesetzt. Nun wird er dafür belohnt und kann noch lange von seiner Aufbauarbeit zehren.

Von Katrin Schulze

Sie haben es wieder geschafft. Zum vierten Mal in fünf Jahren dürfen sich die Eisbären Berlin mit dem Titel des deutschen Eishockeymeisters schmücken. Eine Brillanz, hinter der ein ausgeklügeltes Konzept steht.

In Zeiten, in denen sportlicher Erfolg bei vielen Klubs oft im Turbogang erzwungen wird und ebenso schnell wieder verschwindet, zeigen die Berliner in beeindruckender Manier, wie wertvoll Kontinuität und Geduld sein können. Mutig war es, als sie vor Jahren – begleitet von kritischen und mitunter hämischen Kommentaren ihrer Konkurrenz – ein tiefgreifendes Nachwuchskonzept umzusetzen begannen. Seither bilden sie in guter Regelmäßigkeit Talente aus, die sie nach und nach in die Profimannschaft führen. Mit Erfolg. Denn so jung und so deutsch war noch kein anderer Deutscher Meister.

Es ist ein Sieg des richtigen Systems

Während viele andere Teams der Deutschen Eishockey-Liga im Einjahresturnus den halben Kader austauschen, kurven die Eisbären seit Jahren mit einem eingespielten Spielerstamm übers Eis. Nur punktuell verstärken sie sich durch ausländische Akteure. Die Kontinuität zahlt sich nun aus, weil die Berliner in dieser Saison auch den Ballast des Favoriten, zu dem sie vor dieser Spielzeit automatisch befördert worden waren, abstreifen konnten: Nach einem ersten Platz in der Hauptrunde zementierten sie ihre Ausnahmestellung in den Play-offs. Ein Sieg des Systems.

Mit Nachhaltigkeit und Perspektive sind die Eisbären der Konkurrenz davongeschlittert und zum besten Team der Liga aufgestiegen. Ein Konzept, das sie auch weiterhin glänzen lassen wird.

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