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Kommentar: Die Eisbären sind nur scheinbar spitze

Sportlich läuft es für die Eisbären. Nur was hinter den Kulissen passiert, könnte sich noch störend auswirken.

Von Katrin Schulze

Platz zwei in der Liga, drei der vergangenen vier Spiele gewonnen, bei jedem Heimspiel um die 14 000 Zuschauer. Das klingt gut, und wenn man die nackten Zahlen betrachtet, dann könnte es dem führenden Berliner Eishockeybetrieb auch kaum besser gehen. Wenn es da nicht noch die Realität abseits der Eisfläche gäbe.

Hinter dem Scheinwerferlicht sieht es bei den Eisbären ziemlich finster aus. Gut einen Monat vor Beginn der Play-offs ist so viel unklar, dass selbst der Trainer den Überblick zu verlieren droht. „Bei den Verträgen weiß ich nicht genau Bescheid“, sagt Don Jackson. Klar ist, dass Leistungsträger in höherem Eishockeyalter Berlin verlassen werden. Ansonsten leben die Eisbären weitgehend im Ungewissen – vor allem in Bezug auf zwei ihrer Hauptdarsteller. Weder Don Jackson noch Sven Felski wissen derzeit, ob sie weitermachen (dürfen). Der Trainer und die Identifikationsfigur des Vereins werden über ihre Zukunft im Dunkeln gelassen. Dass die beiden darüber hinaus nicht die besten Freunde sind, verkompliziert das Ganze.

Die undurchsichtige Lage könnte unnötige Unruhe in eine Mannschaft bringen, die sonst von ihrer Selbstsicherheit lebt. Wo das enden kann, haben die Eisbären in der vorigen Saison erlebt, als sie nach einer Rekordhauptrunde im Viertelfinale jäh ausschieden. Damals hat der Klub es verpasst, Konsequenzen zu ziehen. Jetzt hätte er die Chance, mit klaren Bekenntnissen für klare Verhältnisse zu sorgen – gerade noch rechtzeitig vor der Endrunde. Denn dann kommt es auf die volle Konzentration an, nicht auf den Tabellenplatz.

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