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Kommentar: Die olympische Währung

Es gibt eine Währung, die bei der Vergabe von Olympischen Spielen beinahe entscheidend ist: die Unterstützung in der Bevölkerung. Über den größten PR-Unfall für München 2018.

Wenig fürchtet das Internationale Olympische Komitee (IOC) mehr als ständige Demonstrationen und Diskussionen vor und während der Spiele im Austragungsland. Das erklärt, warum Olympische Spiele zuletzt an so autoritäre Staaten wie China und Russland vergeben worden sind. Dort fällt es leichter, die Fähnchenschwenker um das olympische Feuer zu versammeln. Und es erklärt auch, warum die Bewerbungsgesellschaft München 2018 alles tun sollte, um ein Bürgerbegehren in Garmisch-Partenkirchen zu verhindern.

Das am Mittwoch angekündigte Bürgerbegehren gegen München 2018 wäre der größte PR-Unfall für die durch Finanzprobleme ohnehin gebeutelte Bewerbung. Es würde dem IOC verdeutlichen, dass Olympische Winterspiele in München und Garmisch-Partenkirchen von einem großen Teil der dortigen Bevölkerung nicht gewünscht werden. Warum sollte es dann 2011 die Spiele dorthin vergeben? Zwar ist sich der Deutsche Olympische Sportbund sicher, dass in Garmisch-Partenkirchen eine Mehrheit hinter der Bewerbung steht. Doch auch 60 oder 70 Prozent Zustimmung kämen bei den akklamationsgewohnten Damen und Herren des IOC nicht sonderlich gut an. Die Münchner Bewerbungsgesellschaft muss daher versuchen, die Gegner zu besänftigen. Mit demokratischen Mitteln versteht sich, durch Zugeständnisse oder Planungsänderungen etwa. Dann freilich wäre ihr der Beifall sicher.

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