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Wintersportler präsentieren Mode für Vancouver 2010

© dpa

Kommentar: Die rosaroten Engel

Die deutschen Sportler zeigen sich im offiziellen Look für die Winterspiele in Vancouver. Grit Thönnissen über die Olympia-Mode dieses Winters

Wintersportbekleidung soll ja vor allem warmhalten. Bei der modischen Bewertung geht hier oft Funktion vor Form – wie man an der offiziellen Ausrüstung der deutschen Mannschaft für die Olympischen Winterspiele in Vancouver sieht. Schauen wir also mal, wozu sie alles gut ist:   1.) Tarnen: Wir sind zwar Favoriten, aber wir tragen lustige Bommelmützen mit Ohrenklappen und Norwegermuster. Deshalb muss man gar keine Angst vor uns haben, sondern kann sich einfach mit uns freuen, wenn wir mal wieder am schnellsten unten ankommen.

2.) Verbrüdern: Wir wissen, dass die Kanadier sehr stolz auf ihre Nationalsymbole sind, wie ihr Ahornblatt. Ein solches tragen wir in Schwarz-Rot-Gold in inniger Verbindung mit unserem etwas weniger euphorisch geliebten Bundesadler auf der Brust und auf dem Rücken. Das Zusammenfügen verschiedener Symbole kann übrigens bei der Konkurrenz für Verwirrung sorgen und damit wiederum als Tarnung dienen (siehe Punkt1).

3.) Sicherheit schaffen: Wir wollen gesehen werden. Deshalb tragen wir Jacken in leuchtendem Gelb und darüber Westen, die aussehen wie jene, die Autofahrer zu Warnzwecken bei sich führen müssen. Und damit jeder genau weiß, mit wem er es zu tun hat, tragen Mädchen wie Maria Riesch sie in Rosarot und Jungs wie Martin Schmitt sie in Türkis, obwohl der ja auch seit Jahren in Lila eine gute Figur macht. Dazu gibt es knallgelbe Anoraks, die über den Blazern und Sakkos getragen werden und jeden Athleten sofort in einen „gelben Engel“ verwandeln.

4.) Verstauen. Wir sind ja moderne Athleten aus einem technikgläubigen Land, deshalb brauchen wir möglichst viele sichtbar angebrachte Taschen, in denen sich Kommunikationsgeräte sicher transportieren lassen. Mit denen halten wir die schönsten Momente wie den Einzug ins Stadion in Ton, Bild und twitternd fest.

5.) Warmhalten. Das sieht man ja. 

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