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Kommentar: Ein Akt der Emanzipation

Und ist nun alles wieder gut beim FC Bayern? Und Louis van Gaal doch der beste Mann beim besten Klub auf Erden? Helmut Schümann über die Rückkehr der alten Bayern.

Und ist nun alles wieder gut beim FC Bayern? Und Louis van Gaal doch der beste Mann beim besten Klub auf Erden? Fest steht, dass sie auf diese Art und Weise, mit solch einem eindrucksvollen Spiel wie dem gegen Juventus Turin, ihren Trainer nicht loswerden. Zwei Spiele noch in der Liga, wovon das eine gegen den 15. der Tabelle, den VfL Bochum geht, das andere gegen die wenig furchterregende Hertha, und dann könnten die Münchner wieder sehr, sehr gut dastehen, ja, sie könnten eine hervorragende Hinrunde bilanzieren. Grund, van Gaal davonzujagen, haben sie dann nicht mehr. Dessen Gebrüll auf dem Trainingsplatz, dessen verächtliches Verhalten anderen Menschen gegenüber, sein gottgleiches Gehabe reichen dann nicht mehr, wenn er doch Erfolg hat. Fraglich allerdings, ob dieser Trainer überhaupt noch in dem Maße stattfindet, wie er es sich so denkt. Vor ein paar Tagen hat Präsident Hoeneß laut gesagt, er wünsche sich ein anderes Spielsystem – van Gaal lässt plötzlich das von ihm ungeliebte 4-4-2 spielen. Die Spieler sagen, sie hätten die Probleme selber gelöst, intern, das klingt nach Emanzipation vom Trainer. Und so sind sie auch aufgetreten in Turin, ohne Angst, ohne Selbstzweifel, ohne Verunsicherung. Und nun, nach diesem Spiel, dürfte van Gaal ins Schleudern kommen, wenn er die Vorzüge seiner Spielweise preisen möchte. Unter seinem Diktat waren die Bayern in die Krise gepurzelt, gegen sein Diktat hat der FC Bayern, Verein und Spieler, demonstriert, wer sie sind und was sie sind. Nämlich nicht gewillt, ihre dominante Position aufzugeben. Nicht mal für van Gaal.

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