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Kommentar: Ein Tag voller Pleiten

Jörg Leopold über die fast schon unheimliche Niederlagenserie deutscher Mannschaften am Montag.

Es fing noch gut an in der Nacht. Die deutschen Hockey-Frauen zogen durch ein 1:0 über Japan ins Halbfinale ein. Doch: es sollte der letzte Sieg einer deutschen Mannschaft an diesem Tag bleiben. Okay, dass die Basketballer im Duell mit dem US´Dream Team chancenlos sein würden, war von vornherein klar. Blamiert haben sie sich in gewisser Weise trotzdem: keiner unterlag den Amerikanern deutlicher als unsere Basketballer. Nicht mal Angola.

Dagegen hielten die Volleyballer gegen Brasilien noch regelrecht gut mit - in drei glatten Sätzen verloren sie trotzdem. Apropos Brasilien: die deutschen Fußballfrauen, im Vorjahr Weltmeister gegen eben jene Brasilianerinnen, wurden von Marta und Co. gleich vier Mal ausgetanzt. Kann sich irgendjemand an eine höhere Niederlage des Teams bei einem wichtigen Spiel erinnern?

Enttäuschungen so weit das Auge reicht

Knapp war's wenigstens bei den deutschen Wasserballern. Die verloren zwar nur 7:8 gegen die USA, vergaben dadurch jedoch alle Chancen auf eine Play-off-Teilnahme. Aber dann das nahezu Unfassbare: die Handballer sind ebenfalls ausgeschieden. Die Wintermärchen-Bande von 2007 verliert haushoch gegen Dänemark und schafft bei Olympia nicht einmal den Sprung unter die besten Acht. Bei allen Verletzungssorgen: damit war beim besten Willen nicht zu rechnen.

Silber holten die Tischtennisspieler um Timo Boll. Im Finale heute gegen China wurden allerdings von elf gespielten Sätzen gerade einmal zwei gewonnen. Von einem Debakel zu sprechen, wäre angesichts der Überlegenheit der Chinesen sicherlich übertrieben, über sich hinaus gewachsen sind Boll, Owtscharow und Süß aber auch nicht.

Leider lief auch ohne Ball an diesem Montag nichts zusammen: die Reiter, Deutschlands sonst so zuverlässige Medaillensammler, brachen komplett ein und blieben im Mannschaftsspringen erstmals seit 1992 ohne Platz auf dem Podest. Nein, an diesem Tag war für Schwarz-Rot-Gold einfach nichts zu holen. Einzige Hoffnung: schlimmer als heute kann es eigentlich nicht mehr kommen.

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