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Kommentar: Erst testen, dann kaufen

Die Bundesligisten haben sich zum Saisonstart viele Fehleinkäufe geleistet und sind im Winter der Wirtschaftskrise nun besonders vorsichtig geworden. Sebastian Stier über die vielen Leihgeschäfte zum Rückrundenstart.

Eine ganze Menge Geld haben die Vereine der Fußball-Bundesliga im Winter in neues Personal investiert. 19,4 Millionen Euro, das ist die zweithöchste Summe, die jemals zur Halbzeit einer Saison für Einkäufe ausgeben wurde. Die Zahlen suggerieren einen Kaufrausch in Zeiten der allgemeinen Rezessionsphobie. Dieser Einduck aber ist falsch. Im internationalen Vergleich bleiben die Investitionen der Bundesligisten Peanuts, allein Andrej Arschawin und Robbie Keane verschlangen in der Premier League gerade mehr als 30 Millionen Euro Ablöse.

Doch nicht nur das Ablösevolumen unterscheidet das Kaufverhalten der Bundesligaklubs von der internationalen Konkurrenz. Auffällig viele Tranfers der letzten Tage und Wochen sind mit einem nicht ganz unwesentlichen Zusatz versehen: ausgeliehen. Ob Sanogo, Streit oder Charisteas: Viele Profis wechselten im Winter zuerst einmal auf Leihbasis das Trikot. Erst testen, dann kaufen – so lautet die Vorgabe vieler Manager. Kein Wunder, haben doch etliche Vereine im Sommer viel Geld verbrannt. Die Liste der Transferpannen zum Saisonstart ist lang: Barzagli, Zaccardo, Thiago Neves, Farfan oder Engelaar – sie alle kosteten viel und leisteten bisher wenig. Im Winter der Wirtschaftskrise ist daher die Vorsicht in die Bundesliga zurückgekehrt. Im Angesicht erwarteter Finanzprobleme wäre ein teurer Fehleinkauf schließlich doppelt fatal.

Die Hinrunde hat gezeigt: Schnelle teure Einkäufe lohnen sich nicht unbedingt. Die Rückrunde könnte beweisen: Leihen lohnt sich viel mehr.

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