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Kommentar: Kompliziert, aber fair

Benedikt Voigt begrüßt die neuen Regeln im Skispringen.

Das hatte man einer Traditionssportart wie dem Skispringen gar nicht zugetraut. Die Sportart, die gerne auch die Verdienste von Skisprungpionieren wie Bubi Bradl und Putzi Pepeunig betont, wagt sich am Freitag endgültig in die Moderne. Beim Teamspringen in Oberstdorf wird erstmals im Weltcup nach neuen Regeln gesprungen. Das bedeutet: Das Skispringen wird komplizierter, aber auch fairer.

Zunächst bis zum Ende dieser Saison – die Olympischen Spiele ausgenommen – wird im Skispringen der Computer über Sieger und Besiegte entscheiden. Er muss nun nach jedem Sprung Wind und Anlauf in das Ergebnis miteinrechnen. Springer, die vom Aufwind glücklich im Klassement nach vorne getragen wurden, erhalten Punkte abgezogen. Springer, die vom Rückenwind benachteiligt waren, bekommen Punkte hinzu. Auch die Anlaufluken können nun während eines Durchgangs variieren. Das macht die Sportart sicherer und planbarer. Das Problem ist nur, dass künftig nicht immer derjenige mit der größten Weite gewinnt. Doch das ist schon in Ordnung.

Bereits jetzt siegt nicht immer der Springer, der am weitesten flog. Und auch jetzt schon muss der Zuschauer nach der Landung ein paar Sekunden warten, bis die Haltungsnoten eingerechnet sind. Nun kommen eben noch zwei Faktoren hinzu.

Der Verband sorgt sich dennoch, dass die Zuschauer die neuen Regeln nicht verstehen werden. Er sollte die Fans nicht unterschätzen. Sie werden lernen, dass sie künftig nicht nur auf Weite und Haltungsnoten schauen müssen. Sondern auch auf Anlaufluke und Windmesser. Das sollte zu schaffen sein.

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