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Schon gehört? Lasogga hat in 16 Spielen beim HSV elf Tore geschossen.

© Imago

Kommentar: Mächtig, gewaltig, Jogi

Mit der Nominierung von Pierre-Michel Lasogga ist Joachim Löw eine noch größere Überraschung als mit dem sturen Verzicht auf Stefan Kießling gelungen. Die Zukunft gehört dennoch anderen Stürmertypen, findet unser Redakteur.

Wenn man es gut meint, dann ist Joachim Löw mit der Nominierung von Pierre-Michel Lasogga für das kommende Länderspiel gegen Chile eine Überraschung gelungen. Eine noch größere als mit seinem sturen Verzicht auf Stefan Kießling. Der Leverkusener ist von der gleichen Sorte Stürmer – mit dem feinen Unterschied, dass Kießling das, was Lasogga für eine halbe Spielzeit im Dress des Hamburger SV gelungen ist, schon seit Jahren beständig abliefert: ziemlich viele Tore.

Aber im großen Fußball gibt es nicht nur eine Sorte Tore, genauso wenig wie eine Sorte Stürmer. Diese Erfahrung musste Kießling machen, wenn er hörte, warum er wieder mal keine Chance bei Löw hatte: Tore, wie sie auch Lasogga gelingen, gegen Frankfurt, Nürnberg, Braunschweig und Freiburg sind zwar schön, aber nicht zu vergleichen mit Toren gegen Portugal, die Niederlande oder England. Ihm, so der Bundestrainer, gehe es darum, Stürmer zu holen, die auf höchstem internationalen Niveau ihre Arbeit verrichten. Wie Miroslav Klose und Mario Gomez, die ihre internationale Klasse nachgewiesen hätten.

Lasogga hat elf Tore in 16 Spielen erzielt. Das ist allerhand. Und das als Gegenentwurf zu dem Typ Stürmer, der Löw vorschwebt. Lasogga ist mächtig und gewaltig. Die Zukunft gehört dem technischen, wendigen, jederzeit anspielbaren Stürmertyp, der auf engstem Raum Lösungen hat.

Also gut, wünschen wir der stürmenden Hertha-Leihgabe ein paar schöne Stunden bei der Nationalmannschaft. Auf dass sie ihm unvergesslich bleiben.

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