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Kommentar: Mit Guardiola ist alles möglich

Für die Bayern ist Josep Guardiola mehr als eine Superlösung, meint unser Autor Sebastian Stier. Und nicht nur er. Denn selten, vielleicht sogar nie, war ein Fußballtrainer über alle Ländergrenzen so begehrt gewesen.

Eine Superlösung versprach Sportvorstand Matthias Sammer, als es um die Frage ging, wer denn im kommenden Jahr Trainer des FC Bayern wird. Er hat untertrieben! Es ist eine Supersuperlösung geworden. Josep Guardiola als neuen Trainer des deutschen Rekordmeisters zu verpflichten, ist die spektakulärste aller möglichen Varianten.

Selten, vielleicht sogar nie, war ein Fußballtrainer über alle Ländergrenzen so begehrt gewesen. Manchester United, Manchester City, der FC Chelsea, Inter Mailand, AC Mailand, Paris St. Germain – sie alle wollten Guardiola verpflichten, seit er im vergangenen Mai seinen Abschied vom FC Barcelona erklärt hatte. Vierzehn von neunzehn möglichen Titeln holte er mit den Katalanen. Es heißt, die zahlungskräftigen Mäzene von Chelsea, City oder Paris hätten Guardiola jeweils einen Blankovertrag geboten, sein Gehalt hätte er sich selbst eintragen können.

Aber was macht er? Geht nach München! Und verzichtet damit auf viel Geld. Weil er offenbar die Philosophie und Vereinsstruktur das FC Bayern schätzt.

Guardiolas Verpflichtung ist ein enormer Imagegewinn. Nicht nur für den FC Bayern, sondern für die ganze Bundesliga. Die ganz großen und teuren internationalen Fußballer haben bisher meist einen Bogen um Deutschland gemacht, es zog sie nach England, Spanien oder Italien. Auch das könnte sich in Zukunft ändern. Die ausverkauften Stadien, das verbesserte Niveau des Spiels und nicht zuletzt die pünktliche Zahlung der Gehälter – all das spricht sich allmählich herum im Rest der Welt.

Beim FC Barcelona wurden zuletzt Stimmen laut, die befürchten, Guardiola könnte mit seinem neuen Klub versuchen, einige seiner ehemaligen Spieler abzuwerben. Auch das, so scheint es, ist nicht mehr völlig unmöglich.

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