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Neuer Mann an der Alten Försterei: Norbert Düwel.

© dpa

Kommentar: Norbert Düwel wird neuer Trainer - typisch 1. FC Union!

Der 1. FC Union hat den weitgehend unbekannten Norbert Düwel als neuen Cheftrainer verpflichtet. Das ist eine mutige, eine ungewöhnliche - eine typische Union-Entscheidung. Und sie verdient Respekt, findet unser Redakteur.

Von Christian Hönicke

Auch die Experten kratzten sich verwundert am Kopf. Norbert wer? Der Bayer Norbert Düwel wird neuer Trainer des 1. FC Union, gegen 41 andere Bewerber, darunter Bundesligatrainer mit weit klangvolleren Namen, hat er sich durchgesetzt.

Unaufgeregt, aber fokussiert, umgänglich, aber mit klaren Vorstellungen, so präsentierte sich der Neue am Dienstag. Bei seinem Dienstantritt wirkte er motiviert und motivierend, nicht so defensiv und destruktiv wie Uwe Neuhaus zumindest in seiner Spätphase. Trotz seiner fehlenden Reputation verströmte allein Düwels Anwesenheit viel positive Energie in der Alten Försterei.

Doch das allein reicht natürlich nicht. Ob das Trainertalent auch als Cheftrainer die richtige Mischung aus Nähe und Distanz zu seinen Spielern findet, das ist eine spannende Frage. Ebenso schwer einzuschätzen sind seine spieltaktischen Fähigkeiten – dafür hat er bisher zu wenig Verantwortung übernehmen dürfen. In Hannover war er eher für die praktische Trainingsarbeit verantwortlich, das taktische Gerüst entwarf der zweite Co-Trainer Nestor El Maestro. Eine weitere Unwägbarkeit ist, dass das Team von Union vor dem Umbruch steht – eigentlich eine Aufgabe für erfahrene Profis.

Nicht viele Vereine würden unter diesen Vorzeichen einen Neuanfang mit einem Nobody wagen. Die Entscheidung für Norbert Düwel ist eine mutige, eine ungewöhnliche, kurz: eine typische Union-Entscheidung. Dieser Verein geht seinen eigenen Weg, auch diesmal. Und das verdient Respekt – ganz unabhängig davon, was am Ende dabei herauskommt.

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