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Sport: Kommentar: Nur nicht zu Tode siegen

Wie war das doch gleich? Ins Stadion gehen die Leute, weil sie nicht wissen, wie das Spiel ausgeht.

Von Markus Hesselmann

Wie war das doch gleich? Ins Stadion gehen die Leute, weil sie nicht wissen, wie das Spiel ausgeht. So oder so ähnlich lautet eines dieser weisen Worte zum Sport. Die Wirklichkeit ist ganz anders. Fußball? Da gewinnen am Ende immer die Bayern. Basketball? Wo Alba ist, ist vorne. Recherchieren wir weiter, vielleicht mal bei einer Randsportart: Wasserball! Da muss es irgendjemand mal bei Strafe verboten haben, dass der Deutsche Meister zum Schluss der Saison nicht Wasserfreunde Spandau 04 heißt.

Schade nur, dass das dann irgendwann niemanden mehr interessiert. Die Wasserfreunde waren in Berlin mal eine große Nummer mit vierstelligen Zuschauerzahlen und viel Präsenz im Fernsehen. Dann haben sie sich zu Tode gesiegt. Jetzt holten sich die Spandauer zum 22. Mal den Titel - und kaum einer guckt hin.

Auf höherem Niveau droht Albas Basketballern Ähnliches. Am Wochenende schlugen sie das zweitbeste deutsche Team, Telekom Bonn, mit 36 Punkten Unterschied. Noch eine Zahl war bemerkenswert: Mit 7530 Zuschauern war die Max-Schmeling-Halle nicht ausverkauft. Zur Erinnerung: Dieses Spiel war das erste Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft.

Für die Spandauer war die Titelentscheidung diesmal eng. Es klingt paradox, doch das muss sie freuen. Vielleicht beleben ja mal eine ehrenvoll verpasste Meisterschaft und ein neuer Angriff das Interesse.

Und Alba? Da hofft man im Stillen auf den Aufschwung im Westen. Ein großer Gegner muss her, wie damals, als man sich mit Leverkusen maß, den Riesen vom Rhein. In Köln gibt es entsprechende Pläne. Folgerichtig kommt das Know-how aus Berlin: Manager der Cologne 99ers ist Albas früherer Spieler Stefan Baeck. Als Trainer im Gespräch: Albas alter Meistermacher Svetislav Pesic.

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