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Kommentar: Pasta al dente, Gespräche zäh

Die Bundesligisten haben einen neuen Weg gefunden, Transfergerüchten zu begegnen: Sie verhandeln jetzt einfach öffentlich.

Frage an Pep Guardiola, betreffend Thiago Alcantara: Sie wollen diesen Spieler? Guardiola antwortet: Ja. Schweigen im Saal, dann Gelächter, der Bayern-Trainer blickt sich verwundert um. Klare Aussagen auf dem Transfermarkt, das war man in Deutschland nicht gewohnt. Doch das ändert sich.

Eintracht Frankfurt informiert per Pressemitteilung über Vertragsverhandlungen mit Nicklas Bendtner, Kameras halten jeden Schritt zur Geschäftsstelle fest. Danach zürnt Trainer Armin Veh, dass Vorstandschef Heribert Bruchhagen dem Stürmer schon absagt – noch bevor es die Pressemitteilung dazu gibt!

Die Bundesligisten haben einen neuen Weg gefunden, Transfergerüchten zu begegnen: Sie verhandeln jetzt einfach öffentlich. Künftig übertragen Sportnachrichtensender live in HD von Kennenlerngesprächen beim Nobelitaliener. Per Twitter werden Bilder von den Nudeln gepostet: „Pasta al dente, Gespräche zäh. #Ausstiegsklausel.“ Dazu Live-Umfragen unter den Fans: Welche Prämien gehören in den Vertrag? Diskutieren Sie mit!

Die Vereinsbosse sitzen am Jury-Tisch, während die Kandidaten den Ball hochhalten und weinen, wenn sie nicht zum Recall eingeladen werden. Auf allen Kanälen: Spielerberater am Pokertisch, Realityshows begleiten Spielerfrauen auf Villensuche. Bei der sportärztlichen Untersuchung bricht bei einigen Fernsehzuschauern der Kreislauf zusammen. Im Transferstreit schlichtet Barbara Salesch, Peter Zwegat empfiehlt Ratenzahlung. Wenn die Saison beginnt, wird über die Resultate nur in einigen Internetforen berichtet.

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