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Kommentar: Schalke sucht das Bayern-Gen

Kann das gut gehen? Deutschlands emotionalster Fußballer, angestellt bei Deutschlands emotionalstem Verein? Oliver Kahn, das personifizierte Bayern-Gen, auf Schalke? Lars Spannagel kann sich Kahn in Gelsenkirchen gut vorstellen.

Es wird gut gehen, wenn Oliver Kahn denn unterschreibt. Er ist einer der wenigen Fußballer, die weltweit eine Marke darstellen. Er würde Schalke international Prestige verschaffen – und auch bei Vertragsverhandlungen bestimmt nicht schaden. Wenn bei einem argentinischen, brasilianischen oder russischen Talent das Telefon klingelt, auf welche Begrüßung wird es positiver reagieren? „Hier ist Oliver Kahn von Schalke 04“ oder „Hier ist Andreas Müller von Schalke 04“?

Der ewige (und auch nicht immer erfolgreiche) Rudi Assauer wird auch deshalb in Gelsenkirchen immer noch verehrt, weil er als Person unangreifbar war und sich gegen alle Reinreder, Besserwisser und Ränkeschmieder in Schalkes Umfeld durchsetzen konnte. Kahns Wort hätte sicher ein ähnliches Gewicht, auch ohne viel Erfahrung als Manager. Seine langjährige Präsenz auf und neben dem Platz hat Kahn eine Ausstrahlung verschafft, die in Deutschland wohl nur mit der Autorität von Uli Hoeneß und der Aura von Franz Beckenbauer vergleichbar ist. Diese Ausstrahlung könnte dem Klub, der zum Chaos neigt, Stabilität verleihen.

Eines ist sicher: Auch als Manager wird es Oliver Kahn immer hassen zu verlieren. Wenn er tatsächlich bei Schalke unterschreibt und auch noch Erfolg hat, könnte sich der FC Bayern am Ende ärgern, Kahn nicht zum Nachfolger von Uli Hoeneß gemacht zu haben. Und ihn womöglich zurückholen.

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