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Kommentar: Schlimmer als Barcelona

Der FC Bayern hat knapp 1:2 bei Girondins Bordeaux verloren. Und war dabei gleichzeitig deutlich unterlegen. Die Münchner sind chancenlose in Europa.

In die Kategorie „historische Demütigung“ ist vor einem halben Jahr das 0:4 des FC Bayern beim FC Barcelona einsortiert worden, und diese Einschätzung wurde der Leistung der Münchner absolut gerecht. Nach dieser Pleite war den Münchnern klar, wo sie in Europa stehen – beziehungsweise nicht stehen. Das Spiel markierte das Ende des Projekts Klinsmann, auf das in dieser Saison ein neues mit Louis van Gaal und einer Reihe neuer teurer Spieler folgt.

Dieses Projekt hat nun nur dem Ergebnis nach knapp bei Girondins Bordeaux verloren. Und war dabei so deutlich unterlegen, dass diese Niederlage für die Bayern vielleicht noch schlimmer ist als die gegen Barcelona, den später auch allen anderen überlegenen Gewinner der Champions League. Bordeaux, die Mannschaft von Trainer Laurent Blanc, ist so, wie die Bayern sein wollen. Gewachsen, gut strukturiert und mit einem Plan, was zu tun ist, wenn sie den Ball hat. Sie erobert ihn sich mit intelligentem Pressing, das schon seit längerem in der Champions League zum Standard gehört. Die Münchner sind damit überhaupt nicht klar gekommen, sie waren den Ball gleich immer wieder los und vor allem deswegen ohne Chance.

Eine sehr gute Halbzeit neulich gegen Juventus Turin hat offensichtlich darüber hinweggetäuscht, wie nah die Münchner einer neuerlichen „historischen Demütigung“ nach wie vor sind. Louis van Gaal sagt, dass er genau weiß, wie das zu ändern ist, und anders als bei Klinsmann scheinen die Spieler auch willig. Deshalb stellt sich langsam die Frage, ob der teure Bayern-Kader nicht einfach falsch zusammengestellt ist.

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