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Kommentar: Ullrichs Resterampe

Die deutschen Langläufer warten bei der Ski-WM in Val di Fiemme weiter auf ihre erste Medaille, und doch gibt es im deutschen Team einen unfreiwilligen Gewinner: Jochen Behle.

Der ehemalige Bundestrainer der Langläufer ist im vergangenen Jahr zurückgetreten, weil er die Strukturen im Deutschen Skiverband für nicht erfolgsversprechend hielt. Nun, kurz vor dem Ende der Nordischen Ski-WM 2013, lässt sich feststellen: Er hatte Recht.

Jeder deutsche Langläufer trainiert zurzeit an den verschiedenen Stützpunkten vor sich hin. Früher sind die Kräfte noch gebündelt worden, der Oberbayer Tobias Angerer zog zwischenzeitlich nach Oberhof in Thüringen, um sich dort mit den Besten des Landes zu messen. Es war die beste Zeit des deutschen Langlaufs.

Natürlich, das muss man zur Ehrenrettung des neuen Bundestrainers Frank Ullrich sagen, gibt es nicht mehr genügend Langlauftalente. Natürlich haben die einstigen Leistungsträger wie Angerer und Axel Teichmann ihren Leistungszenit überschritten. Doch wenn es bei den Langläufern mal jemanden gibt, der schnell laufen kann – dann wechselt er zu den populäreren Biathleten. Wie Miriam Gössner, die zur WM nur kurz bei den Langläufern vorbeischaute. Dass ein solches Resteteam bisher keine Medaille geholt hat, darf eigentlich niemanden wundern.

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