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Kommentar: Was heißt gleich?

Anke Myrrhe über die Kostenkontrolle im Fußball.

Financial fairplay – das klingt prima. Fairness ist immer eine gute Sache und wenn es um Finanzen geht, liegen stärkere Kontrollen ohnehin gerade im Trend. So will die Uefa in der Champions League und der Europa League ab der Saison 2012/2013 eine Kostenkontrolle einführen, die die teilnehmenden Klubs daran hindern soll, mehr Geld auszugeben, als sie einnehmen. Es verwundert nicht, dass diese Entscheidung bei deutschen Klubs eintönigen Applaus verursachte. Allen voran in München.

Nichts anderes fordert nun der in akute Finanznot geratene FC Schalke 04 mit seinem Antrag auf eine nationale „Richtlinie für gerechtere Wettbewerbsbedingungen“. Ziel: Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben der Profivereine durch die Deutsche Fußball-Liga. Das könnte sinnvoll sein, um allzu risikoreichem Wirtschaften – wie in jüngster Vergangenheit bei Schalke 04, Borussia Dortmund oder Hertha BSC erlebt – Einhalt zu gebieten. Doch diesmal kommt sofort ein lauter Aufschrei – aus München, wo die Verantwortlichen vor einem „nationalen Alleingang“ warnen, der international einen Wettbewerbsnachteil zur Folge hätte.

Ein Nachteil, den kleinere Klubs auf nationaler Ebene allzu gut kennen, weil ihnen die hohen Einnahmen aus internationalen Wettbewerben fehlen. Hannover 96 würde deswegen gern die 50+1-Regel kippen und Investoren mehr Spielraum geben, Schalke wünscht sich mehr Kontrolle. Mehr Chancengleichheit fordern alle drei Vereine. Nur dass Bayern München die nationale Gleichheit nicht vorziehen möchte, um sich nicht noch weiter von der internationalen Spitze zu entfernen.

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