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Kommentar: Wende oder Ende

Wie weit ist die Kraft des neuen Selbstvertrauens bei Hertha? Michael Rosentritt sieht gegen Köln Chancen und Risiken.

Die Gesichter sagten mehr als die Worte, die aus ihnen fielen. Ganz Hertha BSC strahlte am Donnerstagabend. Hinter dem Team lag der erste Sieg nach zehn Wochen voller Verletzungen, Niederlagen und Häme. Hinterher ist in der Kabine mal wieder gelacht worden.

Natürlich hoffen sie bei Hertha jetzt alle, dass das Erfolgserlebnis von Heerenveen der Mannschaft Mut und Selbstvertrauen für das morgige Spiel gegen Köln verleihen möge. Doch wie weit ist es her mit der Kraft des neuen Selbstvertrauens? Kann sie schon größer sein als die wochenlange Angst vor dem Versagen?

Hertha hat seit Heerenveen wieder eine kleine Aussicht, eine Aussicht alles irgendwie doch noch zum Guten wenden zu können in der Liga, wo der Absturz in die Unterklassigkeit droht. Das Spiel gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Kölner ist eine große Chance für die Berliner. Mit einem Sieg können sie Anschluss herstellen zum unteren Rest der Liga und sich damit wieder ein bisschen mehr Hoffnung verleihen. Nur so würde der Glaube an sich selbst nachhaltig zurückkehren. Doch das Duell birgt auch ein Risiko: Sollte das Heimspiel gegen die Kölner verloren gehen, was dann? Gegen wen will Hertha dann noch Punkte holen in den ausstehenden Spielen der Hinrunde? Bis Weihnachten muss Hertha sich eine reelle Chance auf den Klassenerhalt erarbeitet haben. Nur dann wird sich in der Winterpause geeignetes Personal für Verstärkungen gewinnen lassen.

Der Anfang ist gemacht. Vielleicht wächst sich der erste Sieg Herthas zur Wende aus. Andernfalls droht das Ende der Hoffnungen.

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