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Kommentar: Werder Bremen: Man kann nicht alles haben

Werder Bremen hat Marko Arnautovic oder Eljero Elia suspendiert, weil sie nachts um drei wegen erhöhter Geschwindigkeit von der Polizei gestoppt wurden. Doch Werders Problem ist weniger, dass in der entscheidenden Saisonphase diese Spieler fehlen, sondern dass der Verein generell auf solche Spieler angewiesen ist.

Thomas Eichin, der recht frische Manager des SV Werder Bremen, hat dieser Tage einen Satz von eigentlich schlichter Klarheit gesprochen: „Wir gehen den Weg mit Thomas Schaaf weiter.“ Man könnte dies durchaus als deutliches Bekenntnis zu seinem Trainer deuten, aber in Bremen wird hinter jeder Aussage zu Schaaf längst eine zweite Ebene vermutet. Könnte es also nicht sein, dass der Weg nur bis Leverkusen führt, wo Werder heute antreten muss?

Dieses Spiel ist in den letzten Tagen zu einer Art Endspiel für Thomas Schaaf umgedeutet worden. Verliert Werder, so munkelt man, endet nach gut 14 Jahren Schaafs Amtszeit. Unabhängig davon, ob das so stimmt: Selbst schlichte Gemüter wie Marko Arnautovic oder Eljero Elia sollten mitbekommen haben, dass es im Moment nicht gut um ihren Trainer steht. Es hat sie nicht daran gehindert, sich zwei Tage vor dem Spiel in Leverkusen nachts um drei wegen erhöhter Geschwindigkeit von der Polizei stoppen zu lassen.

Der Klub hat angemessen auf das Vergehen reagiert und beide bis auf Weiteres suspendiert. Werders Problem ist weniger, dass in der entscheidenden Saisonphase nun zwei Spieler fehlen, die durchaus fußballerische Qualität besitzen. Das Problem ist, dass der Verein generell auf solche Spieler angewiesen ist – weil er sich spielerische Klasse und charakterliche Reife in einer Person nicht leisten kann.

Es ist eine der großen Leistungen des Trainers Thomas Schaaf, dass er es über Jahre geschafft hat, derart schwierige Typen gewinnbringend in seine Mannschaften zu integrieren. Diese Leistung wird auch nach Leverkusen bleiben. So oder so.

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