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Seit dem Tod von Malcolm Glazer (rechts) gehört Manchester United seinen sechs Kindern. Jetzt werden weitere Anteile des Klubs an der New Yorker Börse verkauft.

© dpa

Kommentar zu Manchester United: Familie Glazer: Die Bösen an der Börse

Die Familie Glazer ist seit 2005 Eigentümer des englischen Traditionsvereins Manchester United. Jetzt verkaufen sie weitere Anteile an der New Yorker Börse. Ein gutes Zeichen für den Fußball, glaubt unser Autor.

Seit Jahren protestieren zahlreiche Fans von Manchester United gegen die Familie Glazer, die seit 2005 Eigentümer des englischen Traditionsvereins ist. Als die Familie rund 95 Prozent der Anteile übernahm, hieß es, der Klub müsse rund 600 Millionen Pfund an Glazer-Schulden mittragen. Die Folgen: anhaltende Proteste auf den Rängen.

Die Nachricht, dass die Glazers am Donnerstag acht Millionen Anteile und damit fünf Prozent des Vereins an der New Yorker Börse verkaufen wollen, ist ein Hoffnungsschimmer für jeden Dissidenten in Manchester. Mit diesem Verkauf würden die Glazers im Vergleich zu 2012 insgesamt 15 Prozent ihrer Anteile abgeben. Das kann nur eines bedeuten: Die Dynastie zieht sich aus dem Fußball zurück.

Das Fußball-Geschäft ist für Nichtfans die falsche Investition

Seit dem Tod von Glazer Senior, Malcolm Glazer, im Mai gehört der Verein seinen sechs Kindern. Drei von ihnen sollen niemals in Manchester gewesen sein und überhaupt kein Interesse an Fußball haben. Zudem wissen alle sechs seit der sportlich desaströsen vergangenen Saison, wie schnell die Marke United massiv an Marktwert verlieren kann. Die „Financial Times“ berichtete, das Angebot von Donnerstag solle den Preis von künftigen Anteilverkäufen erhöhen. Es ist ein weiteres Zeichen, dass die Glazers durch United in erster Linie ihren Schuldenberg abbauen wollen. Und dann: so schnell raus wie nur möglich. Das Fußball-Geschäft ist für Nichtfans die falsche Investition.

Auf einen Ausstieg kann man zumindest hoffen. Eine Fußball-Welt ohne die Glazers ist eine bessere Welt. Es wäre nur schade, wenn am Ende Manchester United und die Fans dafür zahlen müssen.

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