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Der Berliner Trainer Sasa Obradovic steht vor dem Absprung aus Berlin.

© dpa

Kommentar zum Play-off-Aus: Alles startet wieder bei Null für Alba Berlin

Der "Sweep" gegen Frankfurt tut weh, doch auch kommende Saison steckt Alba Berlin in einem Teufelskreis fest, meint unser Autor.

Ein frühes Ausscheiden in den Play-offs tut immer weh, ein klares 0:3 ist besonders bitter. Noch schwerer wiegt für Alba das enttäuschende Ende der Saison 2015/16 aber, weil die Berliner Basketballer nicht wie in den vergangenen drei Jahren am FC Bayern München gescheitert sind oder an den Baskets Bamberg – sondern an den Frankfurt Skyliners. Also an einem Team, das finanziell mit Alba höchstens auf Augenhöhe ist. Das seine Ressourcen – zumindest in dieser Saison – aber geschickter einsetzt.

Weil München und Bamberg finanziell enteilt sind, verfolgen die Berliner seit ein paar Jahren eine Strategie: Der Verein will bezahlbare, viel versprechende Spieler verpflichten und sie weiter entwickeln. In den vergangenen Spielzeiten ging der Plan auf, Alba gewann zwar keinen Meistertitel, spielte aber erfolgreich und attraktiv – und Spieler wie Reggie Redding und Jamel McLean zogen weiter. Anders als im Fußball kann sich ein Basketballklub in der Regel aber nicht durch hohe Ablösesummen für seine gute Arbeit entlohnen lassen. Im schlimmsten Fall fängt man Sommer für Sommer wieder bei null an. Und wenn man dann bei mehreren Neuverpflichtungen Pech hat oder Fehlentscheidungen trifft, kann die Saison schnell zu einer Enttäuschung werden.

Sicher: Alba hat in dieser Saison den Pokalsieg gefeiert und der Vereinssammlung damit einen weiteren Titel hinzugefügt. Nach dem Play-off-Aus aber steht das Team wieder einmal vor einem Neuanfang. Viele Spieler haben enttäuscht, auch Trainer Obradovic wirkt frustriert und wird den Klub allem Anschein nach verlassen. Somit wird es kaum möglich sein, jene Kontinuität im Kader und im Umfeld herzustellen, die beispielsweise Frankfurt in dieser Saison so stark macht.

Einen anderen Weg als den eingeschlagenen scheint es für die Berliner zurzeit aber nicht zu geben. Partner und Hauptsponsor Alba hat nicht vor, sein finanzielles Engagement zu erhöhen. Was bleibt, ist ein mühsamer Neuaufbau. Ohne ein Garantie auf mehr Erfolg im nächsten Jahr.

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