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Kommentar zur Wintersport-Saison: Ein Jahr zu spät

Die Saison nach Olympischen Winterspielen bezeichnen die Verantwortlichen der deutschen Wintersport-Verbände gerne als sogenannte Übergangssaison. Die Auswahl-Mannschaften werden meist neu sortiert und aufgebaut, und die Erwartungen werden bewusst gering gehalten.

Von Johannes Nedo

Die Saison nach Olympischen Winterspielen bezeichnen die Verantwortlichen der deutschen Wintersport-Verbände gerne als sogenannte Übergangssaison. Die Auswahl-Mannschaften werden meist neu sortiert und aufgebaut, und die Erwartungen werden bewusst gering gehalten. So war das auch vor diesem Winter. Besonders nach den enttäuschenden Olympia-Ergebnissen von Sotschi 2014, als Deutschland 30 Medaillen angestrebt hatte, aber nur 19 gewann. Doch nun, da die Saison an diesem Wochenende zu Ende gegangen ist, dürften sich viele deutsche Funktionäre gewünscht haben, es wäre keine Übergangssaison gewesen, sondern die olympische.

Etwas verspätet, genau genommen ein Jahr verspätet, zeigten die deutschen Wintersportler überwiegend starke Leistungen. Die Biathleten überzeugten etwas überraschend, die Skispringer um Severin Freund und die Nordischen Kombinierer um Johannes Rydzek erreichten noch einmal ein höheres Niveau, die Bobpiloten präsentierten sich herausragend bei der Heim-WM, und die Rodler sowieso. Legt man all die beachtlichen WM-Ergebnisse zugrunde, wären Olympische Winterspiele 2015 durchaus erfolgreich für Deutschland verlaufen.

Die Verantwortlichen im Ski Alpin und Langlauf werden sich jedoch freuen, dass sie noch drei Winter haben. Denn in diesen Disziplinen zeigten die Deutschen wenig, das auf zahlreiche Medaillen-Hoffnungen in drei Jahren schließen lassen könnte. Wobei, für die Zukunft können die Verbandsfunktionäre aus diesem Winter vor allem eines lernen: Sie sollten jede Saison als Übergangssaison begreifen.

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