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Sport: KOMMENTAR

Marcel Reif gratuliert Ottmar Hitzfeld zum ersten von drei Titeln

Dass große Männer kamen, sahen und siegten, gab es schon öfter. Aber dass einer wieder kommt, wieder sieht und wieder siegt, das geschieht nicht oft. Ottmar Hitzfeld ist es gelungen. Und wie. 2004 ist er nach einer Saison ohne Titel gegangen worden. Lautlos vom Hof gejagt. Das hat tiefe Wunden gerissen, die auch nicht verheilt waren, als die Bayern 2006 wieder bei ihm anriefen. Er hat die Schmerzen ignoriert. Hitzfeld sah sich in der Pflicht bei dem Verein, dem er nicht nur Pein, sondern auch Erfolg zu verdanken hatte.

Er musste einen Umbruch organisieren. Eindrucksvoll hat er geliefert. Und schneller als viele glaubten. Hitzfeld hat eine Atmosphäre geschaffen, in der sehr gute Fußballer Spaß haben, miteinander zu spielen. Er hat Spannung aufgebaut, um Konzentration zu schaffen. Und er hat hart durchgegriffen, um kein Machtvakuum entstehen zu lassen. Alles hat er erreicht. Und mit ihm der FC Bayern.

Sie haben nicht alles richtig gemacht. Einkäufe wie einen Jan Schlaudraff wird Uli Hoeneß so schnell nicht wieder machen, aber er hat Mut zur richtigen Zeit bewiesen. Die passenden Spieler geholt, investiert und bei allem Ottmar Hitzfeld mitreden lassen. Einen Mann, der mit Respekt und Anstand durch diese Fußball-Welt geht. Mit drei Titeln wird er sich verabschieden. Nummer zwei, den DFB-Pokal, hat er sich gestern Abend in Berlin gesichert, wenn auch nach schwerem Kampf. Die Meisterschale steht ohnehin schon seit Wochen so gut wie in der Bayern-Vitrine. Und der Uefa-Pokal darf ruhig schon eingeplant werden. Es ist ein glanzvoller Abgang und eine verdiente Krönung für sein Lebenswerk.

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