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Sport: Kontrolliert langweilig

Bayern München nimmt Rapid Wien erst nach der Pause wirklich ernst und gewinnt mühevoll 1:0

Wien Ohne seinen Superstar Michael Ballack ist der FC Bayern München mit einem Arbeitssieg in die Champions League gestartet. Im Auswärtsspiel beim SK Rapid Wien behielten die Münchner mit 1:0 (0:0) die Oberhand. Vor 47 800 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion schoss Paolo Guerrero (60.) für Bayern das einzige Tor des Spiels. Für die Münchner war es der erste Auswärtssieg in der Champions League seit dem 1:0 bei Maccabi Tel Aviv vor fast genau einem Jahr. Die Bayern enttäuschten in der ersten Halbzeit maßlos. Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern sagte in der Pause: „Was wir hier bis jetzt gezeigt haben, erinnert an ein Freundschaftsspiel, aber nicht an die Champions League. Da muss noch mehr kommen.“

Bayern-Coach Felix Magath ersetzte den verletzten Ballack im zentralen Mittelfeld überraschend durch Mehmet Scholl. Sebastian Deisler, der sich ebenfalls Hoffnungen auf die Position im zentralen Mittelfeld gemacht hatte, blieb zunächst enttäuscht auf der Bank. Im Angriff schenkte Felix Magath neben dem wieder genesenen Roy Makaay Claudio Pizarro das Vertrauen. Rapids Trainer Josef Hickersberger stützte sich auf den erfahrenen Radek Bejbl als Abwehrchef, im Mittelfeld sollten der frühere Bayern- Amateur Steffen Hofmann und Andreas Ivanschitz über die Außenpositionen für Kreativität sorgen.

In Wien, wo mehr als 150 000 Fans Tickets fürs Bayern-Gastspiel hatten kaufen wollen, gab es von Beginn an eine klare Rollenverteilung. Die Bayern machten zwar das Spiel, fanden aber kaum eine Lücke in der dicht gestaffelten Rapid-Deckung. Die Wiener verfolgten demgegenüber eine klare Konter-Taktik.

Die erste Gelegenheit hatten die Gastgeber durch Ivanschitz (12.). Auf der anderen Seite musste der deutsche Rekordmeister bis Mitte der ersten Halbzeit warten, ehe Pizarro (27.) erstmals für Gefahr vor dem Tor von Helge Payer sorgte, aber am Wiener Schlussmann scheiterte. Kurz vor der Pause hatten die inzwischen phlegmatisch spielenden Bayern Glück, dass Hofmann (40.) und Axel Lawarée (41.) zwei gute Gelegenheiten vergaben.

Nach der Pause änderte sich zunächst nicht viel. Die Bayern hatten zwar Platz im Mittelfeld, spielten aber viel zu langsam. Dagegen scheiterte Hofmann (51.) mit einem gut getretenen Freistoß nur knapp an Oliver Kahn. Erst als der für den mittlerweile angeschlagenen Pizarro eingewechselte Guerrero die Bayern in Führung brachte, mussten die Wiener ihre Taktik ändern. Payer hatte einen Kopfball von Torjäger Makaay nur abklatschen können, so dass Guerrero im Nachsetzen keine Mühe hatte, zum 1:0 zu vollenden.

Durch den Führungstreffer sahen sich die Bayern in ihrer Spielweise bestätigt und beschränkten sich darauf, die Partie zu kontrollieren. Makaay (69.) und Bastian Schweinsteiger (76.) nutzten ihre Torchancen nicht. Stattdessen ergab sich plötzlich für Rapid die Riesenchance zum Ausgleich. Muhammet Akagündüz kam im Strafraum zu Fall, und Schiedsrichter Alain Sars entschied auf Elfmeter. Die Rapid-Fans feierten schon, doch Jozef Valachovic (82.) schoss den Ball am Tor von Oliver Kahn vorbei.

Beim vor allem in der ersten Halbzeit maßlos enttäuschenden FC Bayern überzeugten vor allem Torschütze Guerrero und Lucio, bei den Wienern setzte Hofmann die meisten Akzente. ddp

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