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Sport: Kosmos Katar

Benedikt Voigt über die neue Heimat für alte Kicker Es ist noch gar nicht so lange her, als das gelobte Land des Fußballs im Westen lag. 1977 war das, als Franz Beckenbauer genug vom Starnberger See und seinen umliegenden Fußballvereinen hatte und zu seinem Berater sagte: „Herr Schwan, ich möchte einmal etwas anderes machen.

Benedikt Voigt über die

neue Heimat für alte Kicker

Es ist noch gar nicht so lange her, als das gelobte Land des Fußballs im Westen lag. 1977 war das, als Franz Beckenbauer genug vom Starnberger See und seinen umliegenden Fußballvereinen hatte und zu seinem Berater sagte: „Herr Schwan, ich möchte einmal etwas anderes machen.“ Herr Schwan schickte den alternden Kicker im Austausch gegen die damalige Rekordsumme von sieben Millionen Mark über den großen Teich. Zu Cosmos New York. Dort trat der alternde Fußballstar Pelé gegen den Ball, später folgten ihm Johann Neeskens, Johan Cruyff und Gerd Müller. Was man sonst unbedingt noch über die North American Soccer League wissen sollte: In einem Freundschaftsspiel siegte Bayern München 7:1 gegen Cosmos New York; 1985 ging die Liga Pleite.

Viel Geld für wenig Leistung, das zeichnet das gelobte Land des Fußballs aus. Gegenwärtig liegt es in Katar, wo die Scheichs ihre Leidenschaft fürs Kicken entdeckt haben. Zwei Millionen Euro bekommt Mario Basler für ein Jahr Aufenthalt in der Wüste. Mit ähnlichen Summen sollen auch Stefan Effenberg, Thomas Häßler und Andreas Möller in die Nähe des aktuellen Krisengebiets gelockt werden. Den 37jährigen Brasilianer Romario überzeugten 2,6 Millionen Dollar, Katars Meistertitel anzustreben. Die Legionäre sollen das Niveau des einheimischen Fußballs steigern, damit sich das Land, das zu den reichsten Nationen der Welt zählt, für die Weltmeisterschaft qualifiziert.

Was man sonst noch wissen sollte: Im Nachbarland Vereinigte Arabische Emirate kaufen sich die Scheichs gerne Rennpferde.

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