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Sport: Krach statt Kommunikation

Christian Hönicke über die letzte Chance von McLaren-Mercedes Es ist ein halbes Jahr her, dass Kimi Räikkönen von McLaren-Mercedes als Nachfolger des zweimaligen Weltmeisters Mika Häkkinen auserwählt wurde. Räikkönens früherer Teamkollege bei Sauber, Nick Heidfeld, hat seither nicht versucht, seine Enttäuschung darüber zu verbergen, dass nicht er, sondern Räikkönen verpflichtet wurde.

Christian Hönicke über die letzte Chance von McLaren-Mercedes

Es ist ein halbes Jahr her, dass Kimi Räikkönen von McLaren-Mercedes als Nachfolger des zweimaligen Weltmeisters Mika Häkkinen auserwählt wurde. Räikkönens früherer Teamkollege bei Sauber, Nick Heidfeld, hat seither nicht versucht, seine Enttäuschung darüber zu verbergen, dass nicht er, sondern Räikkönen verpflichtet wurde. Heidfeld hatte bereits einen Vorvertrag bei McLaren.

Befragt man Heidfeld heute zu seinen Plänen, antwortet er, er würde gern „in das beste Team wechseln, egal, wie es heißt“, spricht im nächsten Halbsatz vom Traum, für Ferrari zu fahren. Über die Silbernen aus Woking verliert er kein Wort. Das macht klar: Es hat sich etwas verändert im letzten halben Jahr. Der elfmalige Weltmeister McLaren ist ins Mittelmaß abgerutscht. Vom Status des besten Teams ist er weit entfernt.

Schuld daran ist eine Fülle von Problemen, die für sich betrachtet eigentlich in den Griff zu bekommen wären, in ihrer Gesamtheit aber kaum mehr zu überblicken sind. Das fängt bei der bislang wenig fruchtbaren Partnerschaft mit dem neuen Reifenlieferanten Michelin an und endet irgendwo beim schlechten Bremsverhalten und bei Motorproblemen. Hinzu kommen, wie der „Stern“ in dieser Woche berichtet, Kommunikationsprobleme. Man rede nicht mehr miteinander, und wenn doch, dann nur, um sich gegenseitig die Schuld an dem katastrophalen Abschneiden zu geben. Da wirkt der „Communication Center“ für das Motorhome, die mobile Zentrale an der Strecke, fast schon selbstironisch. Aber auch ohne darüber zu reden, wissen alle im Team: Barcelona ist die letzte Chance. Konnte man sich bisher noch darauf berufen, das Auto sei schwierig auf die Strecken abzustimmen, greift diese Ausrede am Wochenende nicht mehr. Auf keiner Strecke hat McLaren länger getestet, mehr Runden gefahren und eine größere Menge an verwertbaren Daten gesammelt als in Barcelona. Wenn es hier nicht mit einem Sieg klappt, sollte man sich in Woking schon auf die Entwicklung eines neuen Autos konzentrieren. Fürs nächste Jahr.

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