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Krawall in Klagenfurt: Festgenommene Hooligans wieder frei

Die meisten der am Rande des EM-Spieles Deutschland - Polen festgenommenen Randalierer sind am Montag wieder freigelassen worden. Nur vier Deutsche sind noch in Haft. Die übrigen dürfen sich frei bewegen - stehen aber unter Beobachtung.

Die meisten der am Rande des EM-Spiels zwischen Deutschland und Polen in Klagenfurt festgenommenen Hooligans sind wieder auf freiem Fuß. Vier Deutsche befänden sich noch in Haft, alle anderen dürften sich ohne Beschränkungen im Land bewegen, sagte der Sprecher des österreichischen Innenministeriums, Konrad Kogler, am Montag in Wien. Sie stünden jedoch unter intensiver Beobachtung. Landesweit waren bei beiden EM-Spielen am Sonntagabend insgesamt 206 Menschen festgenommen worden, 140 davon in Klagenfurt. Diese waren kurz vor Anpfiff in der Kärntner Landeshauptstadt „vorbeugend“ festgesetzt worden. Viele hatten Nazi-Sprüche und antisemitische Parolen gebrüllt.   Österreich und Deutschland lobten den Polizeieinsatz in Klagenfurt. Der österreichische Rechtspopulist und Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider zollte den Einsatzkräften vor Ort, die von 400 deutschen Polizeibeamten unterstützt wurden, „höchstes Lob“. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte in Berlin, die polizeiliche Zusammenarbeit habe „sehr gut funktioniert“.   "Das Sicherheitskonzept ist zu jedem Zeitpunkt aufgegangen“, sagte Haider in Klagenfurt und hob vor allem den Einsatz von 70 szenekundigen deutschen Beamten hervor. Der Sicherheitsdirektor von Kärnten, Albert Slamanig, sagte, die Vorbereitungskonzepte der Polizei, die auf „Deeskalation und Dialog“ gesetzt hatten, hätten sich bewährt. Nach Angaben der österreichischen Polizei waren am Sonntagabend rund 80 000 Fußballfans in Klagenfurt unterwegs, darunter 25 000 Deutsche und 30 000 Polen.   Bis zu 1700 deutsche Polizisten unterstützen ihre Kollegen in der Schweiz und in Österreich während der EM. Dabei handelt es sich nach Angaben des Bundesinnenministeriums um Polizisten aus Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen sowie um einige Beamte der Bundespolizei und des Bundeskriminalamts. Sie haben in den Nachbarländern polizeiliche Befugnisse, können also auch Verdächtige festnehmen. Während deutsche Polizisten in der Schweiz jeweils für die Spieltage anreisen, sind sie in Österreich während der EM im Dauereinsatz. Vor den Spielen haben „szenekundige“ deutsche Beamte in Zivil ein Auge auf potenzielle Gewalttäter.   In der Schweiz, dem zweiten Austragungsland der Europameisterschaft, wurde am Wochenende rund 30 Menschen an der deutsch-schweizerischen Grenze bei Basel die Einreise verwehrt. Nach Angaben des Grenzschutzes waren sie als potenziell gewalttätig eingestuft worden. Angaben über die Nationalität der abgewiesenen Fußballfans lagen nicht vor. (AFP)

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