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Krise bei Spandau 04: Wasserfreunde unterliegen Duisburg erneut

Der Serienmeister Wasserfreunde Spandau 04 unterlag im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Wasserball dem ASC Duisburg auch im zweiten Endspiel und steht jetzt in der der Best-of-Five-Finalserie kurz vor der Niederlage.

Schlüsselspiele von der Brisanz des zweiten Matches der Best-of-Five-Finalserie um die Deutsche Meisterschaft hatte Spandau 04 in den vergangenen gut 30 Jahren nicht allzu viele. Zwei Partien in Folge verloren die Wasserfreunde zuletzt gegen den Dauerrivalen ASC Duisburg. Die erste Niederlage bedeutete den Verlust des Pokaltitels, die zweite nur drei Tage danach am Mittwoch den 0:1-Rückstand im Endspiel-Playoff. Ein dritte konnte sich der 32-malige nationale Champion seit 1979 am Samstagnachmittag in Schöneberg kaum leisten, wollte man nicht auch in der Meisterschaft vom Favoriten zum Außenseiter werden. Da passte die Vorab-Nachricht noch wie die Faust aufs Auge: Alexander Tchigir ist krank! Der 44-jährige Nationaltorwart konnte wegen Fieber nicht ins Wasser, für ihn übernahm der 26-jährige Tim Höhne, seit drei Jahre bei Spandau und schon zweimal Meister, aber quasi ohne größeren Einsatz, die Aufgabe. Und er füllte sie im Rahmen seiner Möglichkeiten gut aus. Was aber die verdiente 7:11(1:2, 0:4, 2:3, 4:2)-Niederlage der Gastgeber nicht verhindern konnte.

Ohne Druck, ohne Konzept, ohne Ideen, ohne erkennbare Leidenschaft. Die 300 Zuschauer, unter ihnen Sportsenator Frank Henkel und der aus Ungarn angereiste 04-Trainer der nächsten Saison Andras Gyöngyösi, mussten ertragen, wie sich der Serienmeister in sein Schicksal ergab. Das 1:2 im Startviertel sah noch zwei Teams in etwa auf Augenhöhe, der zweite Spielabschnitt war schon eine Demontage der Wasserfreunde, von denen schlichtweg nichts mehr von dem kam, was ihnen 76 nationale und internationale Titel seit 1979 ermöglicht hatte. Kein Spieler stemmte sich im Becken gegen den Untergang, keiner hatte Normalform, keiner übernahm die Rolle des Leaders auch Kapitän Marc Politze (35) war dazu nicht in der Lage. Die Ergebniskorrekturen in der zweiten Halbzeit waren nur noch marginal, Duisburg kann nun am Sonntag in der Schöneberger Schwimmhalle zum ersten Mal seit 1968 wieder Deutscher Meister werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert, ist nach den Eindrücken des Samstags groß. Zu deutlich war die Überlegenheit des in den sechs vergangenen DM-Finals Unterlegenen diesmal. Vor allem die im Kopf. Hier spielte ein Winner gegen einen Loser das nahm auch der künftige Coach aus Ungarn leicht staunend und ein bisschen verwirrt zur Kenntnis. "Dieser Auftritt war einfach nur schlecht. Armselig, wenn man so sagen darf. Jetzt hat Duisburg alle Trümpfe in der Hand", sagte der ernüchterte 04-Manager Peter Röhle.

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