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Sport: Krise für Trainer Lienen ein Tabu

Nach der 1:4-Demütigung im eigenen Stadion durch den Zweitliga-Abstiegskandidaten Fortuna Köln wollte Trainer Ewald Lienen das Wort "Krise" in Zusammenhang mit dem 1. FC Köln immer noch nicht in den Mund nehmen ("Ich habe alles gesagt, was zu sagen ist"), Präsident Albert Caspers dagegen lud offen zum Krisengespräch: "Das war lustlos, kraftlos und ideenlos.

Nach der 1:4-Demütigung im eigenen Stadion durch den Zweitliga-Abstiegskandidaten Fortuna Köln wollte Trainer Ewald Lienen das Wort "Krise" in Zusammenhang mit dem 1. FC Köln immer noch nicht in den Mund nehmen ("Ich habe alles gesagt, was zu sagen ist"), Präsident Albert Caspers dagegen lud offen zum Krisengespräch: "Das war lustlos, kraftlos und ideenlos. Wir werden uns alle zusammensetzen." Lienen hofft im Kampf um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga nach fünf Spielen ohne Sieg auf die Trotzreaktion gegen Mainz 05, Caspers fürchtet realistisch um den komfortablen Vorsprung an der Tabellenspitze. Auch die FC-Ikone Wolfgang Overath warnt: "In der Rückrunde hat die Mannschaft nur gegen Bochum eine gute Leistung geboten, das ist zu wenig."

Ewald Lienen rang nach der vierten Saisonniederlage um Fassung und kritisierte die rauhe Gangart des Gegners. "Manche Fortunen durften 16-, 17-mal Foul spielen, ohne ermahnt zu werden, und wir kriegen die Rote Karte für Carsten Cullmann" schimpfte der Coach nach der desolaten Vorstellung. Fortunen-Trainer Hans Krankl konterte professionell: "Wir haben die notwendige Aggressivität im Abstiegskampf bewiesen, das Ergebnis gibt uns Recht. Zum Fußball gehören nicht nur schöne Tore, sondern auch Fouls." Auch der FC-Manager Hannes Linßen sprach Klartext: "Wir haben krass versagt, daran geht kein Weg vorbei. Mit dem 1:4 haben wir noch Glück gehabt. Wie die Mannschaft mit dieser Niederlage umgeht, daran muss sich nun ihre wahre Qualität erweisen."

Matchwinner im überraschend einseitigen Lokalderby vor 38 000 Zuschauern war Younga, der mit seinen beiden Treffern Fortuna schon früh auf die Siegerstraße brachte. Fortuna-Patron Jean Löring: "Ich bin glücklich. In der Mannschaft steckt mehr Potenzial, als viele denken. Aber aus dem Schneider sind wir noch lange nicht." Auch Coach Krankl erkannte: "Wir haben drei Punkte gewonnen, mehr nicht." Der 1. FC Köln zeigte sich im eigenen Stadion 90 Minuten lang desorientiert, katastrophal schwach in der Defensive und hätte bei besserer Chancenverwertung der Fortuna das totale Debakel erleben können. Nichts mehr erinnert beim 1. FC Köln an die glänzende Hinrunde.

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