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Blaues Wunder. Mit dem Urteil des Cas gegen das IOC hat Thomas Bach nicht gerechnet.

© imago/UPI Photo/Kevin Dietsch

Kritik am Sportgerichtshof Cas: IOC-Präsident Thomas Bach gibt sich als schlechter Verlierer

Merkwürdig, dass IOC-Präsident Bach den Cas erst reformieren möchte, als er mit dem IOC eine bittere Niederlage einstecken musste. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Friedhard Teuffel

Den Umgang mit Niederlagen könne man besonders gut im Sport lernen, heißt es. Das müsste auch für den ranghöchsten Sportfunktionär gelten. Doch Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, präsentiert sich gerade als schlechter Verlierer. Es mag ein bitterer Rückschlag in der Dopingbekämpfung sein, dass der Internationale Sportgerichtshof Cas das Olympia-Startverbot für mehrere dopingverdächtige Russen aufgehoben hat. Doch die Reaktion des promovierten Juristen Bach fällt nun äußerst merkwürdig aus. Er fordert eine Strukturreform des Cas. Es gehe ihm um eine bessere „Qualität und Konstanz“ der Rechtsprechung. Jahrelang schienen Bach die Defizite des Cas nicht zu berühren. Die Kritik an der Auswahl der Schiedsrichter genauso wenig wie die nichtöffentlichen Verhandlungen und die Abhängigkeit von den großen Sportverbänden. Als der Cas die Dopingsperre gegen die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein bestätigte, äußerte er keine Bedenken. Inzwischen ist Pechstein rehabilitiert, sie hätte nicht gesperrt werden dürfen. Der Cas hat damals keinen guten Eindruck gemacht. Aber erst die eigene Niederlage bringt Bach zum Nachdenken.

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