zum Hauptinhalt
293812_0_b8f7a0a4.jpg

© ANSA

Sport: Kurzer Rauswurf

Weltverband drängt auf Asafa Powells WM-Start

Berlin - Einige Stunden lang durfte der Jamaikaner Asafa Powell am Mittwochnachmittag nicht an der Leichtathletik-WM teilnehmen. Dann erhielt er wieder die Erlaubnis. Der Weltverband IAAF hatte Druck gemacht, damit der ehemalige Weltrekordler, die 100-Meter-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser sowie weitere vier Jamaikaner doch in Berlin starten können. Der jamaikanische Verband hatte diese sechs Athleten zuvor zurückgezogen. „Wir respektieren die Entscheidungen unserer Verbände, doch wir haben die Qualität der Weltmeisterschaften zu sichern“, sagte IAAF-Generalsekretär Pierre Weiss.

Weil die sechs Jamaikaner an einem gemeinsamen Trainingslager des jamaikanischen Verbandes nicht teilgenommen hätten, sollten sie von der WM ausgeschlossen werden, schrieb der jamaikanische Verband am Mittwoch an die IAAF. „Das Schreiben wurde zurückgezogen“, sagte Weiss, der in einem Gespräch die Jamaikaner zur Revision der Entscheidung bewegte. „Die Weltmeisterschaft ist unser Baby, darauf passen wir auf“, sagte er, „wir wollen, dass die besten Athleten bei der WM am Start sind.“

Jamaika beugte sich der Argumentation. „Die Athleten haben unsere Regeln gebrochen, aber die IAAF muss an das große Ganze und die WM denken“, sagte Jamaikas Verbandspräsident Howard Arias. „Wir werden es uns nun vorbehalten, nach der WM Sanktionen zu verhängen.“ Arias begründete den zwischenzeitlichen Rauswurf damit, dass der geplante Aufenthalt der sechs Athleten den Anti-Doping-Institutionen vorab gemeldet worden war. Da sie sich dann nicht im Trainingslager aufgehalten hatten, hätten sie gegen die Meldepflicht verstoßen. Hintergrund könnte allerdings auch ein Streit zwischen Sportausrüstern sein. Der von Puma gesponserte jamaikanische Verband führte sein Trainingslager am Firmensitz in Herzogenaurach durch. Die sechs abwesenden Athleten aber stammen aus einem Klub namens „Maximising Velocity Power“ – und werden alle vom amerikanischen Sportausrüster Nike bezahlt. Tsp/dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false