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Lukas Reichel traf auch am 17. Spieltag in Straubing, Grund zum Jubeln hatte der Berliner Stürmer am Ende aber trotzdem nicht.

© dpa

Kurzurlaub für die Eisbären Berlin: Tops und Flops nach dem ersten Saisondrittel

Was war gut, was war weniger gut – eine Zwischenbilanz zu den Eisbären in der Länderspielpause der Deutschen Eishockey-Liga.

17 Spieltage sind in der Deutschen Eishockey-Liga vorbei, für die Eisbären allerdings erst 16. Die Berliner haben noch ein Nachholspiel gegen Schwenningen. Weil die Nationalmannschaft nun in dieser Woche im Deutschland Cup im Einsatz ist (und zudem Lukas Reichel mit der Junioren-Nationalmannschaft unterwegs ist), pausiert die Liga bis zum Freitag, den 15. November. Im ersten Spiel nach der Pause treten die Eisbären in Bremerhaven an. Vor der Pause haben wir analysiert, was bisher gut und nicht so gut gelaufen ist bei den Berlinern:

Viele Tops

Der Trainer: Serge Aubin ist angenehm unaufgeregt und verfolgt einen klaren Plan. Unter ihm ist wieder ein System bei den Eisbären zu erkennen. Und er hat keine Angst, auch verdiente Spieler nach ihrer aktuellen Form und nicht ihren Verdiensten gemäß zu behandeln.

Die Kadertiefe: Die Eisbären spielten bisher fast in allen Spielen von Anfang bis Ende mit vier Reihen. Dabei sind beinahe alle Formationen gleichermaßen gefährlich. Es gibt keine ausgewiesene Topreihe, was es den Gegnern schwer macht, da es nicht reicht, nur einen Block auszuschalten.

Lukas Reichel: Der 17-Jährige ist mit sechs Treffern bester Berliner Torschütze. Er harmoniert prächtig mit dem erfahrenen Zugang Maxim Lapierre. Technisch und läuferisch kann es Reichel bereits mit jedem Spieler in der DEL aufnehmen, wenn er körperlich noch zulegt, steht er vor einer großen Zukunft. Aubin hat nicht zu viel versprochen, als er vor der Saison sagte: „Viele Leute werden überrascht sein, wie gut unsere Talente sind“ - und damit wohl in erster Linie Lukas Reichel meinte.

Maxim Lapierre: Der Mann muss wissen, was er tut. Der erfahrene Kanadier, der aus Lugano kam, ist auf Anhieb zum Leader auf dem Eis geworden, was nach seinen vielen Jahren in der NHL (694 Spiele) auch erwartet werden konnte. Maxim Lapierre ist in jedem Fall ein guter Griff, knapp mit Lukas Reichel ist er zudem bei den Scorerpunkten vorn.

Die Heimstärke: Nur gegen den souveränen Tabellenführer RB München haben die Berliner zuletzt verloren, davor gab es fünf Heimsiege. Und das Gute ist: Sie haben noch mehr Heim- als Auswärtsspiele im Kalender, unterstützt von ihrer zuverlässig großen Kulisse haben die Eisbären hier einen echten Vorteil. Nach den Kölner Haien haben sie den höchsten Zuschauerschnitt in der Liga (12.249 Zuschauer).

Die Bilanz gegen die Kleinen: Hier machen die Eisbären bisher eine gute Figur. Gegen die Mannschaften, die mit dem Titel wohl eher weniger zu tun haben werden (Köln eingeschlossen), gab es bislang Siege.

Und ein paar Flops

Das Powerplay: Die Eisbären verwerten nur knappe zwölf Prozent ihrer Powerplays in dieser Saison – das reicht nur für Platz zwölf in der Liga. Acht Tore in Überzahl sind einfach zu wenig, um noch weiter oben mitzuspielen. Das liegt auch daran, dass es weiterhin keinen wirklichen Verteidiger gibt, dessen Schuss Waffenschein pflichtig wäre. Was nicht ist, kann aber noch werden. Das zeigt das Unterzahlspiel, das nach Startschwierigkeiten inzwischen mit zum besten in der DEL gehört.

Die Chancenverwertung: Viele Schüsse bedeuten im Falle der Eisbären nicht immer viel Erfolg. Beim 3:5 am Sonntag in Straubing gaben die Berliner beispielsweise 46 Schüsse aufs gegnerische Tor ab, bei nur 26 des Gegners. Statistiken wie diese sind eher Regel denn Ausnahme. Der Aufwand steht bisher in keinem Verhältnis zum Ertrag, auch weil ein echter Torjäger in Reihen der Eisbären fehlt.

Die Torwartposition: Sebastian Dahm spielt bislang sehr ordentlich im Kasten der Eisbären, aber er spielt auch fast immer. Maximilian Franzreb genießt als Backup kein besonders großes Vertrauen und stand in bisher 16 Spielen genau einmal von Beginn an auf dem Eis. Noch ist das alles kein großes Problem, aber wenn im Dezember und Januar der Spielplan dichter wird, muss sich die Mannschaft auf eine gute Nummer zwei verlassen können. Und darauf, dass sich Dahm nicht zu viele Fehler erlaubt.

Die Auswärtsschwäche: Zuletzt lief es auf gegnerischem Eis besser. Nach vier Auswärtsniederlagen in Folge zu Saisonbeginn sieht die Bilanz nun besser aus – vier Siege und sechs Niederlagen gab es. Aber die Eisbären müssen hier noch zulegen.

Die Bilanz gegen die Starken der Liga: Gegen die Mannschaften, die oben stehen im Tableau, sahen die Berliner bisher nicht gut aus. Es gab schon zwei Niederlagen gegen München, dazu keine Punkte gegen Bremerhaven, Düsseldorf und Mannheim. Nur gegen Straubing sieht die Bilanz trotz des 3:5 am Sonntag bei den Niederbayern besser aus (1:1).

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