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Auf zum nächsten Titel. Die Kobra Ladies strengen sich an.

© Iimago

Ladies Bowl in Berlin-Wilmersdorf: Heimvorteil für die Kobra Ladies

Zum 12. Mal können die Kobra Ladies am Samstag Deutscher Meister im American Football werden. Der Klub hofft auf mehr Aufmerksamkeit für den Sport.

Die Spielerinnen recken den Pokal hoch und feiern. Die Gegner stehen daneben und applaudieren dem verdienten Sieger. So sah das Ende des Ladies Bowl seit 2015 immer aus - und die Gewinner des Finals um die deutsche Meisterschaft im American Football waren seitdem immer die Berlin Kobra Ladies. Insgesamt konnten sich die Berlinerinnen nach ihrer Gründung im Jahr 2005 sogar 13 Mal für das Finale qualifizieren und elf Mal gewinnen. Damit sind sie alleiniger Rekordhalter.

Am Samstag findet die 28. Ausgabe des Ladies Bowl statt - und zwar in Berlin. Vor heimischer Kulisse können die Kobra Ladies im Stadion in Wilmersdorf dann gegen die Stuttgart Scorpions Sisters (15 Uhr, Stadion Wilmersdorf/live auf Fourgreen TV) ihren zwölften Titel holen. Dass das nicht einfach wird, ist allen Beteiligten klar. „Ich erwarte ein spannendes Spiel von zwei sehr starken Defense-Mannschaften“, sagt Trainer Lukasz Kroll. Der ehemalige Spieler trainierte vor den Frauen bereits die Männermannschaft und die Jugend des Vereins. Bei seinen mittlerweile dritten Ladies Bowl kann der Trainer wieder auf einen Kader zurückgreifen, der extrem stark ist.

Ein Grund dafür sind die sogenannten Rookies, die zu Beginn der Saison zum Team dazustießen. Insgesamt waren es 28 Frauen, die sich den Berlin Kobra Ladies angeschlossen haben - und die alle erfolgreich integriert wurden. Eine schwierige Aufgabe für den Trainerstab, da viele gerade erst 16 oder 17 Jahre jung sind. „Spielerinnen, die schon länger dabei sind, helfen uns natürlich die Rookies ins Team einzugliedern", sagt Kroll. "Wir haben auch eine Art Partnerschaft, die sich Rookie-Mutter nennt. Dort übernimmt je eine Erfahrene eine Anfängerin." Zudem würden die Älteren auch als Vorbilder dienen.

Ein weiterer Grund für die Stärke ist auch die akribische Arbeit des zehnköpfigen Trainerteams rund um Kroll. Man sei damit diese Saison noch schwerer auszurechnen als zuvor. Sein Team und er haben sich acht Spiele des Finalgegners angeschaut und genau analysiert. Diese Art der Vorbereitung und die Professionalität in Berlin ist vielleicht der Hauptgrund für die vielen Erfolge der vergangenen Jahre.

Wie das dann genau aussieht, sah man zum Beispiel im Halbfinalspiel der Kobra Ladies gegen die Cologne Falconets. Dort gewannen die Kobra Ladies dank einer starken Teamleistung in der Defense mit 19:10. Die Gegnerinnen aus Stuttgart zogen nach einem 16:0 gegen die Hamburg Amazons ins Finale ein. „Die Scorpions haben letztes Jahr in der zweiten Liga alle Spiele gewonnen und sind stark in die erste Liga aufgestiegen“, sagt Kroll. Sie hätten sehr viel Erfahrung.

Es pfeift ein rein weibliches Schiedsrichtergespann

Spielten die Berlinerinnen im vergangenen Jahr noch in der Nähe von München um den Titel, freuen sie sich nun über den Heimvorteil. „Wir sind froh ausgeruht ins Spiel gehen zu können“, sagt Kroll. Der Verein hofft, mit vielen Zuschauern auch mehr Aufmerksamkeit für den Sport zu bekommen. Immerhin haben es die Kobra Ladies im vergangenen Jahr neben Teams wie Hertha BSC, Alba Berlin oder den BR Volleys schon auf die Nominierungsliste für die beste Berliner Mannschaft des Jahres geschafft - auch das habe das Interesse am Klub vergrößert, sagt Kroll. „Und das Finale dient da zusätzlich als Möglichkeit, Werbung für uns zu machen.“

Und noch etwas macht sie stolz bei den Kobra Ladies. Erstmals wird ein rein weibliches Schiedsrichtergespann um Schiedsrichterin Danica Barth auf dem Platz stehen beim Ladies Bowl. Trainer Lukasz Kroll, der findet, dass Frauen-Football ohnehin aufstrebt in Deutschland, kann das nur begrüßen: "Warum sollten bei einem Ladies Bowl auch keine Frauen das Spiel pfeifen?“

Emil Lauer

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