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Sport: Lange Abschiedstour

Nach dem 1:1 gegen Mönchengladbach gibt der Cottbuser Trainer Eduard Geyer keine Durchhalteparolen mehr aus

Cottbus (Tsp). Eine lange Vorbereitungszeit gilt ja gemeinhin als positiv, auch in Fußballkreisen. Doch in Cottbus wäre man froh, wenn man weniger Planungssicherheit hätte, Ruhe durch Hektik und Anspannung ersetzt werden würden. Aber nach dem 1:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach nach Treffern von Moussa Latoundji in der fünften und Marcelo Pletsch in der 82. Minute glauben nur noch Träumer an den Klassenerhalt. Der Tabellenletzte hat fünf Spieltage vor Saisonende sieben Punkte Rückstand auf einen NichtAbstiegsplatz. Der Klub kann nun getrost mit den Planungen für die Zweite Liga beginnen.

Die Abschiedstour durch die Stadien der Bundesliga ist genauso lang wie unerfreulich. Cottbus holte zwar nach sechs Niederlagen in Folge endlich wieder einen Punkt, doch das war zu wenig. Der Cottbuser Trainer Eduard Geyer verzichtete auf Durchhalteparolen. „Da gibt es viele Unzulänglichkeiten, die wenig Hoffnung geben“, sagte er, „unsere Zuspiele waren total ungenügend, mit so einer Leistung kann man in der ersten Liga nicht bestehen. Die Mannschaft hat gewollt, aber im Kopf war eine ziemliche Blockade.“

Dabei war der Gegner, der zuletzt sieben Mal in Folge auswärts verloren hatte, durch den frühen 0:1-Rückstand verunsichert worden. Gladbachs finnischer Stürmer Mikael Forssell setzte zwar im Stadion der Freundschaft vor 13 241 Zuschauern das erste Signal, doch Energies Torhüter André Lenz verhinderte in der Startminute die Führung der Gäste. Der erste Versuch der Gastgeber führte dagegen sofort zum 1:0. Nach einer Ecke brachte A-Jugendspieler Andreas Spann, der von Gladbachs Trainer Ewald Lienen überraschend in die Startelf gestellt wurde, den Ball bei seinem Bundesliga-Debüt nicht aus der Gefahrenzone. Latoundji, der Mann aus dem Benin, erzielte in seinem 50. Spiel sein erstes Bundesligator.

Doch Cottbus brachte der Treffer kein Selbstbewusstsein. Die Qualität des Cottbuser Spiels nahm eher ab denn zu. Mit etwas mehr Cleverness hätte Gladbach durchaus drei Punkte aus der Lausitz mitnehmen können. Der eine Zähler könne „sehr wertvoll im Abstiegskampf werden“, sagte Lienen, ärgerte sich aber gleichzeitig über einen „verschenkten Sieg“.

Beim Tabellenvierzehnten gibt es keine Planungssicherheit, keine lange Abschiedstour und keinen vorzeitigen Jubel über den Klassenerhalt. Bei der Borussia werden bis zum Schluss Hektik und Anspannung herrschen. Der Neid der Cottbuser ist ihr sicher.

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