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Langlauf: Sachenbacher-Stehle gewinnt in Falun

Die deutschen Skilangläufer sind in die Erfolgsspur zurückgekehrt und haben in Falun eindrucksvoll ihre Vorherrschaft in der Doppelverfolgung untermauert.

Falun/Leipzig - Bei den Schwedischen Skispielen kam Evi Sachenbacher-Stehle am Mittwoch zu ihrem ersten Saisonerfolg und durfte darüber ebenso jubeln wie der Vachendorfer Tobias Angerer und Axel Teichmann (Bad Lobenstein), die hinter dem Norweger Petter Northug die Plätze zwei und drei belegten. Angerer baute damit seine Führung im Gesamtweltcup auf 261 Punkte aus. Noch am Dienstag waren die DSV-Läufer beim Sprint-Weltcup im schwedischen Borlänge sang- und klanglos frühzeitig ausgeschieden.

«Ich denke, das war eine wichtige Vorentscheidung in Richtung Gesamtweltcupsieg», sagte Angerer völlig ausgelaugt im Ziel. «Aber so lange ich den Erfolg rechnerisch noch nicht in der Tasche habe, muss ich weiter kämpfen», betonte der Bayer. Er hatte versucht, mit einem langen Spurt von der Spitzte weg seinen sechsten Saisonerfolg unter Dach und Fach zu bringen, doch Juniorenweltmeister Northug hatte das bessere Stehvermögen. «Heute habe ich gemerkt, dass die Saison lang und hart war. Es war wie erwartet ein schnelles Rennen, bei dem ich am Ende müde war», sagte Angerer.

Ein gelungenes Comeback nach seiner Oberschenkel-Operation feierte Axel Teichmann. Lange hielt sich der Gesamtweltcup-Gewinner des vergangenen Jahres im Mittelfeld auf. Doch dann gab er erst Angerer im Schlussabschnitt Schützenhilfe und Windschatten, um schließlich noch seine eigene Chance zu nutzen und zum zweiten Mal in diesem Winter auf das Podium zu klettern. Es war eine kleine Entschädigung für die ausgefallenen Olympia-Wettbewerbe, für die er im Vorfeld der Winterspiele als einer der großen Favoriten galt.

«Ich habe immer gesagt, das ist meine Strecke», jubelte Evi Sachenbacher-Stehle, die erstmals nach dreieinhalb Jahren wieder ein Weltcup-Einzelrennen für sich entscheiden konnte. Nach der Diskussion um ihre Schutzsperre bei den Olympischen Winterspielen in Turin wegen eines zu hohen Hämoglobinwertes war es die passende Antwort der 25-Jährigen auf die aufgekommene Dopingdiskussion.

Mit einem unglaublichen Endspurt auf der langen Zielgeraden kam sie an der zunächst in Führung liegenden Olympia-Zweiten, Katerina Neumannova (Tschechien), noch vorbei. «Das wäre wohl auch mein Rennen bei Olympia gewesen, aber dort durfte ich ja nicht laufen. Aber heute zu gewinnen, war auch nicht schlecht. Ich bin sehr glücklich, ganz speziell nach dem vielen Ärger und den Unruhen in Turin», meinte die Bayerin, die für den ersten deutschen Weltcup-Sieg seit dem 10. Januar 2004 sorgte.

Damals hatte Claudia Künzel im estnischen Otepää gewonnen. Diesmal blieb für die Oberwiesenthalerin, die am Dienstag wegen Unwohlseins auf das Sprint-Viertelfinale in Borlänge verzichtet hatte, nur Rang 19. Besser war ihre Clubkollegin Viola Bauer als 13. (Von Gerald Fritsche, dpa)

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