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Ganz vorn dabei. Toyotas Startnummer 8, die Fernando Alonso gehört.

© Promo

Langstrecken-WM in Sebring/Florida: Fernando Alonso fliegt davon

250 000 Fans schauten sich die Rennen der Langstrecken-WM und der amerikanischen Rennserie IMSA an. Die Herausforderungen für die Fahrer sind enorm.

Von Sabine Beikler

Dieses Wochenende zieht es zirka 250 000 Motorsport-Fans zum „Super-Sebring“ nach Florida. Viele machen gleich drei oder vier Tage Party, campen oder schlafen in ihren Motorhomes im Infield der Rennstrecke. Gleich zwei Langstreckenrennen werden auf der ältesten Rennstrecke der USA in Sebring ausgetragen: der sechste Lauf vor Spa und dem Finale in Le Mans der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und das Zwölf-Stunden-Rennen der amerikanischen IMSA SportsCar Championship.

Um Mitternacht und bei Regen, der eine halbe Stunde vor Rennende einsetzte, endete das 1000-Meilen der WEC nach 253 Runden mit den Siegern in vier Klassen. Toyota holte den Doppelsieg mit den beiden einzigen Hybrid-Boliden in der LMP1 und den Startnummern 8 und 7. Die Japaner starteten in der LMP1-Klasse in der Pole-Position. Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima siegten vor ihren Teamkollegen Michael Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso hatte schon ein beeindruckendes Qualifying mit einer sagenhaften Rundenzeit von 1:40,124 Minuten, die 3,7 Sekunden schneller als der bestehende Streckenrekord von Marcel Fässler im Audi R18 e-tron quattro aus dem Jahr 2013 ist.

"Wenn du Fehler machst, bist du in der Mauer"

Die Prototypen trafen auf 20 GT-Autos. Auf der Pole-Position in der GT-Klasse mit Profiteams starteten die Porsche-Werksfahrer Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92. Sie kamen nach acht Stunden Rennen auf den fünften Platz in ihrer Klasse. Sieger wurde das zweite Porsche-GT-Team Richard Lietz und Gianmaria Bruni mit der Startnummer 91 vor dem BMW Team MTEK mit der Startnummer 81 und den Fahrern Martin Tomczyk, Nick Catsburg und Alexander Sims. Der Berliner Ford-Pilot Stefan Mücke kam mit seinen Teamkollegen Olivier Pla und Billy Johnson auf den elften Platz in der GT-Klasse.

Das erste Rennen auf dem Sebring International Raceway fand 1950 statt. Der Kurs umfasst 6,02 Kilometer Strecke mit 17 Kurven. 3,8 Kilometer sind aus Asphalt, 1,9 Kilometer aus Beton. Für die Piloten ist diese Strecke sehr anspruchsvoll. Die Aufschrift „Respect the bumps“ kann man in Sebring überall lesen, auf Bannern, Aufklebern und Autos entlang der Rennstrecke. Porsche-Fahrer Kevin Estre mag die Holperstrecke „Sie ist sehr anspruchsvoll. Das ist schon eine große Herausforderung hier zu fahren. Wenn du Fehler machst, bist du in der Mauer oder im Gras.“

Gut gelaunt. Die Fans haben nicht nur ein Faible für Fahrzeuge.
Gut gelaunt. Die Fans haben nicht nur ein Faible für Fahrzeuge.

© Jürgen Tap

In der seit 2012 ausgetragenen Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) nehmen Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen teil: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie treten gemeinsam in einem Rennen an, die Wertung erfolgt getrennt. Das Porsche-Werksteam startete in der Klasse GTE-Pro, während die Kundenteams Dempsey Proton Racing, Project 1 und Gulf Racing in der Kategorie GTE-Am fuhren. In dieser Klasse siegte Dempsey Proton Racing.

Das Super-Sebring-Wochenende stellt die Teams der Hersteller vor enorme Herausforderungen wegen des großen personellen und logistischen Aufwandes. Bei Porsche zum Beispiel treten die GT-Teams mit vier Werksautos in den zwei Rennen an. „Das Sebring-Wochenende bedeutet für Porsche Motorsport eine riesige Anstrengung. Wir mussten unsere WM-Mannschaft aus der WEC inklusive der Autos und des gesamten Materials über den Atlantik transportieren. Das allein ist logistisch bereits eine Herausforderung“, sagte Fritz Enzinger, Leiter Motorsport. „Hinzu kommt, dass unser IMSA-Team am gleichen Wochenende am gleichen Schauplatz antritt. Je zwei Werksautos sollen zwei sehr wichtige Langstreckenrennen erfolgreich absolvieren. Da muss alles passen.“ Das Sebring-Rennwochenende dient gleichzeitig auch als Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans Mitte Juni.

Am Sonnabend startet um 10:40 Uhr Ortszeit (15:40 Uhr MEZ) das traditionelle 12-Stunden-Rennen, das wie schon in den vergangenen Jahren Teil des Kalenders der amerikanischen IMSA ist.

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