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Bloß nicht erschrecken. Diskusweltmeister Robert Harting eröffnet das 101. Berliner Sechstagerennen mit der ganz großen blauen Wumme. Foto: dapd

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Sport: Laut und bunt

Zum 101. Mal rollt das Berliner Sechstagerennen.

Berlin - Mit einem lauten Knall geht alles los. Das Licht wurde gedämmt, die Musik aufgedreht, dazu rollte ein schickes Cabriolet langsam in die Halle. Auf dem Rücksitz hatten der Diskuswerfer Robert Harting und eine Sängerin mit blau-blonden Haaren Platz genommen. Beide waren im Vorfeld von den Organisatoren des Berliner Sechstagerennens dazu auserkoren worden, die Veranstaltung zu eröffnen. Harting hatte extra dafür ein seltsam aussehendes, blaues Plastikgerät statt einer Pistole in die Hand gedrückt bekommen. Der zwei Meter große Hühne sah damit unfreiwillig komisch aus, er glich eher einem Freizeitpark-Animateur als einem Diskusweltmeister. Dem Publikum war das egal, es feierte Harting, die Fahrer und nicht zuletzt sich selbst.

Die Stimmung war am ersten Veranstaltungstag gewohnt euphorisch, obwohl einige Plätze im Velodrom leer geblieben waren. „Im vergangenen Jahr lief der Kartenvorverkauf etwas leichter an, aber das ist auch nicht verwunderlich, schließlich hatten wir die große Jubiläumsveranstaltung zum 100. Rennen“, sagte Uli Jansch. Für die kommenden Tage wären aber alle Karten bereits verkauft, so der Pressesprecher weiter. Gewohnt zahlreich waren auch am Donnerstag prominente Gäste aus Sport, Politik und Gesellschaft ins Velodrom gekommen. Neben Harting weilten Boxtrainer Ulli Wegner, Showmaster Karsten Speck und der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, Bernd Schultz, unter den Gästen.

Sie alle sahen, wie Roger Kluge und sein neuer Partner Leif Lampater einen glänzenden Start ins Rennen erwischten. Sie gewannen die erste Große Jagd und machten so gleich Punkte im Klassement auf die australischen Favoriten Cameron Meyer und Leigh Howard gut. Im vergangenen Jahr wurde Kluge noch zusammen mit Robert Bartko Gesamtsieger. Publikumsliebling Bartko wird seinen Titel bei der aktuellen Auflage aber nicht verteidigen, er konnte sich mit den Veranstaltern nicht über seine Gage einigen und sagte ab. Später sorgte der „Ladies-Cup“ für einen weiteren Höhepunkt. Zum ersten Mal in der 101-jährigen Geschichte des Berliner Sechstagerennens gehen in diesem Jahr auch Frauen an den Start. Robert Harting bereiteten die verschiedenen Rennen sichtlich Freude. Wohl auch, weil er sein blaues Plastikgeschoss da schon längst abgelegt hatte.

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