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Maria Scharapowa gibt in Melbourne alles. Doch nicht jedem gefällt das.

© AFP

Laute Tennisfrauen: Gegen das Stöhnen im Minirock

Das Stöhnen im Frauentennis ist ein Dauerthema. Bei den Australian Open überzeugt Maria Scharapowa wieder einmal mit vollem Stimmbandeinsatz. Doch jetzt will der Damentennisweltverband handeln.

Oooooaaaaaaaahhhh! Uuuuuuaaaaaaaaaah!! Oooooaaaaaaaaaaaah!!!! Stört Sie das? Zumindest die WTA stört sich daran, deswegen sucht die Frauentennisorganisation derzeit offiziell nach Lösungen, um „exzessives Stöhnen“ auf dem Platz zu unterbinden. Denn bei den Australian Open gab es wieder Beschwerden über den Lautstärkepegel von Spielerinnen wie Maria Scharapowa und Victoria Azarenka. Einige Zuschauer sollen Azarenkas Akustikorgie auch nachgeäfft haben, vielleicht hatten sie sich aber nur aufgeschreckt mit Kaffee verbrüht.

Das Phänomen des Grunting (zu Deutsch: Grunzen) ist im Tennis nicht neu, Monica Seles tat es, Anke Huber, Jimmy Connors. Über 100 Dezibel laut kann das Gestöhne werden, so laut wie ein Presslufthammer, etwas leiser als Löwengebrüll. Studien belegen: es verwirrt den Gegner. Spielerinnen behaupten, lautes Ächzen erhöhe die Kraft, woran auch viele Männer an Fitnessgeräten glauben.

Doch während sich vor allem männliche Zuschauer bei ächzenden Männern an malochende Arbeiterromantik erinnert fühlen, denken sie bei stöhnenden Frauen an das Laientheater, das Frauen ihren Männern zu Hause vorspielen und sind empört. Und rufen einen Verband, der Athletinnen zwingt, Miniröcke zu tragen, als Sittenwächter an.

Doch wie verbietet man Spielerinnen das Grunzen, ohne die Leistung zu verhunzen? Knebelverträge helfen kaum. Und der Vuvuzela-Filter, letztes Jahr schon bei Wimbledon recycelt, hilft nur den Fernsehzuschauern. Vielleicht sollte sich die WTA mal beim Fußballklub TSG Hoffenheim erkundigen: Dort hat ein Hausmeister ein Gerät entwickelt, mit dem sich Unerwünschtes übertönen lässt.

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