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Sport: Lauter glückliche Menschen

Ferrari feiert beim Heimrennen in Monza einen Doppelsieg – und Michael Schumacher stellt mal wieder einen Rekord auf

Monza. Man muss schon Fan von Ferrari sein, um der ausklingenden Formel-1-Saison noch etwas abzugewinnen. Und da die 140 000 Zuschauer beim Großen Preis von Italien fast ausnahmslos zu dieser Gruppe gehörten, gefiel ihnen, was sie sahen: Zwei rote Autos, die als erste durchs Ziel fuhren. Diesmal gewann Rubens Barrichello, nachdem Michael Schumacher vor zwei Wochen in Belgien auf seiner Lieblingsstrecke gewinnen durfte. Der Heimsieg in Monza bedeutete zugleich Ferraris siebten Doppelerfolg in diesem Jahr und bescherte dem Zweitplatzierten Michael Schumacher einen weiteren Rekord. Mit 128 Saison-Punkten übertraf er seine eigene Bestmarke aus dem Vorjahr.

„Unser Traumergebnis“, jubelten Schumacher und Barrichello. Und die Tausenden von Fans, die die Zielgerade stürmten und das Siegerpodest umringten, um auch ein bisschen von der Champagnerdusche abzubekommen, jubelten mit. „Es ist einfach ein tolles Gefühl, hier auf dem Podium zu stehen“, meinte Schumacher, dem es nichts auszumachen schien, dass er nicht auf die höchste Stufe durfte. „Es ist mir bei dieser Stimmung eiskalt den Rücken heruntergelaufen. Ich sah die Gerade hinunter, und da waren überall nur Tifosi. Das hat wirklich alles übertroffen, was ich bisher erlebt habe.“

Mindestens ebenso bemerkenswert ist allerdings eine andere Nachricht: Ferrari soll Schumacher nach Informationen der italienischen Sportzeitung „Tuttosport“ ein Angebot von 150 Millionen Euro gemacht haben, wenn er seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2006 verlängert. „So schnell wird mich die Formel 1 nicht los“ wird Schumacher zitiert.

Ferraris Präsident Luca di Montezemolo will seinen wertvollsten Angestellten natürlich am liebsten für ewig an sich binden. Das Selbstbewusstsein scheint allmählich sowieso grenzenlos. Montezemolo gab, allerdings nur auf Italienisch, schon einmal ein neues Ziel: fünf WM-Titel in Folge.

Angesichts der derzeitigen Dominanz scheint das nicht mal ausgeschlossen. Die Konkurrenz kann nur hoffen, dass bei der Routineuntersuchung, zu der diesmal Schumachers Auto ausersehen wurde, irgendeine Regelwidrigkeit gefunden wird. Denn selbst Williams-BMW mit neuem Motor hatte keine Chance. Ralf Schumacher übernahm zwar vor Juan Pablo Montoya nach dem Start die Führung, aber schon nach vier Runden ließ ihn sein Motor im Stich. Auch Montoya kam nicht ins Ziel. Von den Ferraris bereits abgehängt, verbog er sich die Aufhängung und musste aufgeben. Von den Ausfällen und der schwachen Vorstellung von McLaren profitierte Eddie Irvine im Jaguar, der sensationell als Dritter aufs Podest fuhr. Dort passte er auch ins Bild: Vor drei Jahren fuhr Irvine noch für Ferrari. Karin Sturm

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