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Sport: Lautern riecht an der Rettung

Beim 5:0 über Nürnberg klettert der 1. FCK auf Platz 16

Kaiserslautern. „Super, super FCK, du bist einfach wunderbar“, sangen die Fans des 1. FC Kaiserslautern und wollten mit diesem Refrain ihrer Vereinshymne gar nicht mehr aufhören. Schließlich war für die Lauterer eine Woche zum Träumen zu Ende gegangen mit der Qualifikation fürs Berliner Pokalfinale, den nächsten Uefa-Cup und einer eindrucksvollen Rückmeldung in der Bundesliga. Nach dem 5:0 über den 1. FC Nürnberg nahmen die Franken die rote Laterne des Tabellenletzten mit, der 1. FC Kaiserslautern aber kann als Sechzehnter nun schon an der Rettung riechen. Nur noch ein Punkt fehlt noch zu Bayer Leverkusen, der als nächster Gegner in 14 Tagen zur Fortsetzung des Abstiegskampfes am Betzenberg antanzen muss. Da wird es wohl etwas anstrengender werden als beim lockeren Sieg über Nürnberg, das in seiner momentanen Verfassung in der Bundesliga nichts verloren hat.

Verkleidet im königlichen Weiß von Real Madrid, aber spielen wie Quelle Fürth. Man muss fast Verständnis dafür haben, wenn Trainer Klaus Augenthaler seine Schützlinge gelegentlich als Dilettanten abkanzelt. Symptomatisch für die totale Verkennung der Fußballfirma FCN mag Dusan Petkovic sein, der auf jener Position, auf welcher Augenthaler Weltmeister und siebenmal Deutscher Meister wurde, den Libero aus dem Katalog für Bade- und Freizeitmoden spielt: Modell Gigolo, mit weißen Schuhen und weißen Schweißbändern, die Stutzen übers Knie hochgezogen wie der große Ronaldo, versuchte der ehemalige Nationalspieler von Jugoslawien selbst Befreiungsschläge mit Effet und per Außenrist zu treten, als ob es im Überlebenskampf der Bundesliga Haltungsnoten für künstlerische Inhalte gäbe.

Bereits in der 19. Minute hatten Petkovic und sein Kollege Marek Nikl das Lauterer Sturmduo Klose/Lokvenc sträflich ungedeckt gelassen – der Tscheche schob die Vorlage seines Partners locker ein. Fünf Minuten später durfte sich auch Klose feiern lassen. Nachdem Andreas Wolf den kleinen Portugiesen Dominguez ungehobelt von den Beinen geholt hatte, verwandelte Klose den Strafstoß sicher. Nach einer Stunde erhöhte Dominguez auf 3:0, keine 100 Sekunden später traf der gerade eingewechselte Timm geschickt zum 4:0. Und beim 5:0 durfte Bjelica zeigen, dass es in dieser Region auch noch andere Spieler als Mario Basler gibt, die einen Freistoß ins Tor zaubern können. Die beiden letzten Tore wertete Trainer Gerets als Beleg dafür, dass die Betriebsatmosphäre stimme, „wenn die Einwechselspieler rein kommen und so froh sind, dass sie sofort ein Tor schießen“.

Martin Hägele

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